Einigung

Die österreichischen Industriejuwele bleiben in Österreich

Archivbild: Eine Fabrik der Lenzing AG in Lenzing, Oberösterreich.
Archivbild: Eine Fabrik der Lenzing AG in Lenzing, Oberösterreich.(c) imago images / Volker Preußer (Volker Preusser via www.imago-images.de)
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Ursprünglich hatte sich Investor Michael Tojner dafür interessiert. Die einstigen Industriekonzerne der CA - Semperit, Amag und Lenzing  - werden nun trotzdem nach Österreich geholt: Die italienische UniCredit verkauft ihre Letztbegünstigtenrechte an die österreichische B&C-Stiftung.

Es war einer der großen wirtschaftspolitischen Aufreger des vergangenen Jahres: Als im Herbst 2018 bekannt wurde, dass Unternehmer Michael Tojner ein Auge auf die österreichischen Industriejuwele Semperit, Amag und Lenzing geworfen hatte, war der Streit perfekt. Tojner argumentierte stets, dass es ihm bloß um den Standort Österreich gehe: Die Mehrheit an den industriellen Flaggschiffen, die einst zur Creditanstalt gehörten, wird zwar von der österreichischen B&C-Privatstiftung gehalten. Aber: Durch die mehrmaligen Verkäufe der CA ist die Letztbegünstigte der Stiftung die italienische UniCredit. Und, so argumentierte Tojner: Sollte die Stiftung dereinst aufgelöst werden, würden die Industriekonzerne an Italien gehen. Trotzdem hagelte es allerorts Kritik in Richtung Tojner – vor allem von der B&C-Stiftung selbst. Doch, wer hätte das gedacht: Die Angelegenheit wird dieser Tage zu einem friedlichen Ende gebracht werden können. Die Letztbegünstigung der Industriestiftung kommt nach Österreich zurück.

An der Lösung war seit Beginn 2019 gearbeitet worden. Das war jener Zeitpunkt, zu dem sich Tojner offiziell von dem Projekt zurückgezogen hatte. Besser gesagt: Er nahm von seinem Angebot an die UniCredit Abstand, um rund 100 Millionen Euro die Letztbegünstigtenrechte zu erwerben. Er übernahm allerdings eine Vermittlerrolle in den neuen Verhandlungen. Das Ziel: Die B&C-Stiftung selbst sollte der UniCredit die Letztbegünstigenrechte abkaufen. Zu einem „angemessenen Preis“, wie es hieß. Jedenfalls sollten die Rechte „wieder nach Österreich geholt“ werden.

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