Nicht viele Gegenstände haben seit Gründung des KP-Regimes vor 70 Jahren heute noch Bestand. Ausnahme: die Kappe des Diktators Mao.
Peking/Berlin. „Mütze grün, mit rotem Stern“. Oder: „Nur die besten Mützen, echt getragen von Rotgardisten“. Mit diesen Slogans bewirbt Taobao, Chinas größte Online-Verkaufsplattform, in diesen Tagen groß die Art von Kappe, wie sie der kommunistische Staatsgründer und Diktator Mao Zedong trug. Abgebildet ist sie in allen nur erdenklichen Varianten. Es gibt sie klassisch in Grün, Blau, Grau und Schwarz, aber auch modisch zweifarbig oder gar bunt.
Und auch die Form ist unterschiedlich. Mal ist der Schirm lang, dann wieder kurz, bei der Männer-Version sitzt sie weniger ballonförmig auf dem Kopf als bei der Version für Frauen. Aber auf keiner von ihnen fehlt der rote Stern. Bei der günstigeren Variante ist er aus Plastik, bei der teureren aus Blech. Aus Letzterem bestand einst auch das Original.
Xi verneigt sich vor Mao
Dass die Kappe derzeit wieder vermehrt in Peking zu sehen ist, hat mit dem 1. Oktober zu tun, dem Nationalfeiertag, den die chinesische Führung anlässlich des 70. Jahrestags der Gründung der Volksrepublik mit einer großen Militärparade feierlich begehen will. Am Montag hat sich Chinas Staatschef Xi Jinping in einem seltenen Akt vor dem aufgebahrten Leichnam Maos verneigt. Der Präsident und weitere hochrangige Vertreter Chinas hatten dafür das Mao-Mausoleum auf dem Tiananmen-Platz in Peking besucht.