Mao Zedong bei einem Auftritt 1969. Die Kappe des KP-Diktators ist bei jungen Chinesen heute Modeaccessoire.
70 Jahre Volksrepublik

Maos Mütze als Modeaccessoire

Nicht viele Gegenstände haben seit Gründung des KP-Regimes vor 70 Jahren heute noch Bestand. Ausnahme: die Kappe des Diktators Mao.

Peking/Berlin. „Mütze grün, mit rotem Stern“. Oder: „Nur die besten Mützen, echt getragen von Rotgardisten“. Mit diesen Slogans bewirbt Taobao, Chinas größte Online-Verkaufsplattform, in diesen Tagen groß die Art von Kappe, wie sie der kommunistische Staatsgründer und Diktator Mao Zedong trug. Abgebildet ist sie in allen nur erdenklichen Varianten. Es gibt sie klassisch in Grün, Blau, Grau und Schwarz, aber auch modisch zweifarbig oder gar bunt.

Und auch die Form ist unterschiedlich. Mal ist der Schirm lang, dann wieder kurz, bei der Männer-Version sitzt sie weniger ballonförmig auf dem Kopf als bei der Version für Frauen. Aber auf keiner von ihnen fehlt der rote Stern. Bei der günstigeren Variante ist er aus Plastik, bei der teureren aus Blech. Aus Letzterem bestand einst auch das Original.

Xi verneigt sich vor Mao

Dass die Kappe derzeit wieder vermehrt in Peking zu sehen ist, hat mit dem 1. Oktober zu tun, dem Nationalfeiertag, den die chinesische Führung anlässlich des 70. Jahrestags der Gründung der Volksrepublik mit einer großen Militärparade feierlich begehen will. Am Montag hat sich Chinas Staatschef Xi Jinping in einem seltenen Akt vor dem aufgebahrten Leichnam Maos verneigt. Der Präsident und weitere hochrangige Vertreter Chinas hatten dafür das Mao-Mausoleum auf dem Tiananmen-Platz in Peking besucht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Massenproteste

Rückgriff auf Notstandsgesetz: Hongkong beschließt Vermummungsverbot

Ab Samstag soll in der chinesischen Sonderverwaltungszone das Tragen von Gesichtsmasken bei Demonstrationen verboten sein, um die Gewalt einzudämmen. Es sei der „Anfang vom Ende Hongkongs“, kritisiert der Aktivist Joshua Wong.
Demonstrationen

Hongkong: Regierung will Gesichtsmasken verbieten, um Proteste einzudämmen

In einer Sondersitzung des Kabinetts könnte Regierungschefin Lam ein Vermummungsverbot durchpeitschen. Die Polizei fordert die Verhängung einer Ausgangssperre.
Mehr als 180 Menschen wurden bei den gestrigen Demonstrationen in Hongkong festgenommen.
Demonstrant angeschossen

Hongkong: Video zeigt turbulente Kampfszenen

Bei regelrechten Straßenschlachten schoss am Dienstag ein Polizist einem 18-Jährigen in die Brust. Der Vorfall könnte die Spannungen zwischen Aktivisten und Beamten weiter verschärfen.
Die Polizei reagierte zunächst mit Tränengas, Pfefferspray und Wasserkanonen, später feuerte sie Schüsse ab.
70 Jahre Volksrepublik…

Am Nationalfeiertag wird Hongkong zum Schlachtfeld

Während die Pekinger Führung den Gründungstag Chinas mit einer gigantischen Militärparade feierte, eskalierten die Proteste in der Sonderverwaltungszone: Zum ersten Mal seit Beginn der Demonstrationen wurde ein Aktivist von Polizisten angeschossen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.