Immobilien

In diesen Städten besteht die größte Blasengefahr

Hausdaecher von Privathaeusern und Gewerbehaeusern sowie Tuerme der Frauenkirche in der Innenstadt Muenc
Hausdaecher von Privathaeusern und Gewerbehaeusern sowie Tuerme der Frauenkirche in der Innenstadt Muencimago images / Ralph Peters
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Die Schweizer Großbank UBS hat weltweit 24 Metropolen untersucht. Die Ungleichgewichte haben vor allem in der Euro-Zone zugenommen.

München hat sich an die Spitze der Städte gesetzt, von denen bei Immobilien  die größte Blasengefahr ausgeht. Das zeigt der UBS Global Real Estate Bubble Index 2019, der auf das Risiko einer Blasenbildung oder eine erhebliche Überbewertung auf den Immobilienmärkten vieler Metropolen hindeutet. Sieben Städte befinden sich in der Blasenzone, in weiteren 12 Metropolen bestehen große Ungleichgewichte, das heißt die Städte sind derzeit überbewertet.

Die Ungleichgewichte haben während der letzten vier Quartale hauptsächlich in der Eurozone zugenommen. Neu befinden sich Frankfurt und Paris in der Blasenzone. Im Gegensatz dazu sind die Bewertungen in Vancouver, San Francisco, Stockholm und Sydney markant zurückgegangen. Auch der Immobilienmarkt in London kühlte deutlich ab und verliess die Blasenzone zum ersten Mal seit vier Jahren. In New York und Los Angeles ging der Index im Vergleich zum Vorjahr hingegen nur leicht zurück; in Tokio und Singapur blieb er so gut wie unverändert. Wien wurde nicht untersucht.

Mark Haefele, Chief Investment Officer von UBS Global Wealth Management, erklärt: «Zunehmende ökonomische Unsicherheit wiege zwar den positiven Effekt fallender Zinssätze auf die Nachfrage nach Immobilien mehr als auf, allerdings waren in Teilen der Eurozone die tiefen Zinsen hauptverantwortlich für den Anstieg des Immobilienblasenrisikos, sagt Mark Haefele, Chief Investment Officer von UBS Global Wealth Management.

Frankfurter Preise stiegen zweistellig

Im Durchschnitt der analysierten Märkte sind die inflationsbereinigten Preise während der letzten vier Quartale praktisch zum Stillstand gekommen. Nur in Boston, Moskau sowie den Städten der Eurozone verteuerten sich Wohnimmobilien noch deutlich. Waren Preisanstiege im tiefen zweistelligen Bereich in den letzten Jahren weltweit noch an der Tagesordnung, so hatte Frankfurt in diesem Jahr als einziger Markt ein so hohes Wachstum zu verzeichnen. Dagegen korrigierten die Preise in Sydney, Vancouver und Dubai um mehr als fünf Prozent innert Jahresfrist.

Claudio Saputelli, Head of Real Estate von UBS glaubt nicht, dass der weltweite Rückgang der Zinsen den Immobilienmärkten neue Impuls geben werde. Der Flaschenhals bei Eigenheimkäufen seien schlicht die nötigen Eigenmittel, um die Finanzierungskriterien der Banken zu erfüllen.

In Europa zugelegt

UBS rät Investoren bei Märkten in der Blasenzone Vorsicht walten zu lassen. Staatliche Eingriffe zur Eindämmung weiterer Preisanstiege haben bereits in einigen der am meisten überbewerteten Märkte Korrekturen ausgelöst. Im Durchschnitt liegen dort die Preise nun zehn Prozent unterhalb ihrer Höchststände. Dieser Negativtrend dürfte anhalten.

Angetrieben durch die tiefen Zinsen, haben die Bewertungen in allen Städten der Eurozone zugelegt. Neu stehen Paris und Frankfurt in der Blasenrisikozone. In Madrid und Mailand befindet sich der Eigenheimmarkt in einer Erholungsphase und ist im Zyklus deutlich weniger weit fortgeschritten. Im Gegensatz zu den Städten in der Eurozone ist der Indexstand in London und Stockholm gesunken. Der Eigenheimmarkt in London befindet sich als Folge des anhaltenden teuerungsbereinigten Preisrückgangs seit Mitte 2016 nicht mehr in der Blasenrisikozone.

>>> Hier die vollständige Studie

(red./herbas)

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