Leitartikel

Das Ende einer freiheitlichen Karriere

Strache nimmt den Hut. Das war's wohl vorerst mit öffentlichen Auftritten.
Strache nimmt den Hut. Das war's wohl vorerst mit öffentlichen Auftritten.REUTERS
  • Drucken

Es war ein erstaunlicher Aufstieg bis zum Vizekanzler. Der tiefe Fall war dabei immer irgendwie inkludiert. Der Politiker Heinz-Christian Strache – eine Bilanz.

Es war eine Karriere, wie sie eigentlich nur die FPÖ ermöglicht. Ein Bub aus der Wiener Vorstadt ohne besondere Perspektive wird auf der Suche nach Orientierung von einem freiheitlichen Burschenschafter unter die Fittiche genommen. Er radikalisiert sich zunächst, findet aber wieder auf die Spur des demokratischen Parlamentarismus und tritt den Weg durch die Institutionen an. Der Typ Jörg Haider – jung, rotzfrech, systemkritisch – ist damals in seiner Partei gefragt. Heinz-Christian Strache ist so ein Typ, das wird ihm den Ruf einbringen, ein Haider-Klon zu sein – aber es macht ihn auch zur Haider-Alternative.

Als Jörg Haider mit der FPÖ bricht, ist Heinz-Christian Strache da. Kaum jemand hat damals damit gerechnet, dass Straches FPÖ Haiders BZÖ überlebt. Dass dies gelang, war in erster Linie Heinz-Christian Straches Werk. Das wurde ihm auch jetzt nicht vergessen, als er die Nerven seiner Parteifreunde stark überstrapazierte. Nur halbherzig hatte er nach Ibiza den Weg freigemacht. Erst gestern ging er endgültig.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Jörg Haider und Heinz-Christian Strache am 28. September 2008
64 Jahre

Die turbulente Geschichte der Freiheitlichen in Österreich

Die Geschichte der FPÖ kennzeichneten - insbesondere unter den Obmännern Jörg Haider und Heinz-Christian Strache - große Erfolge, und ebensolche Niederlagen. Ein Überblick.
Wahlanalyse

Türkis-grüne Höhen und ein blau-rotes Jammertal

Deutlicher als erwartet, aber ohne echte Überraschungen fiel das Ergebnis der Nationalratswahl am Sonntag aus.
Gastkommentar

Wir danken der FPÖ für die Selbstenttarnung

Nun, das Schlimmste ist vermieden. Wir sehen zu, was der Alt- und Neu-Kanzler jetzt zur Aufführung bringt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.