Klimakrise

Darf die Thunberg Tesla fahren?

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Arnold Schwarzenegger stellt Klimaaktivistin Greta Thunberg ein Elektroauto zur Verfügung, mit dem sie durch die USA touren kann. Das wird die Kritiker freuen.

In den USA ist es – das kennt man aus der MTV-Serie „My Super Sweet 16“ – fast so etwas wie Tradition, einem Teenager zu seinem 16. Geburtstag ein Auto zu schenken. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat freilich kein Auto zu ihrem Jubeltag am 3. Jänner bekommen. Schauspieler und Ex-„Gouvernator" Arnold Schwarzenegger hat das nun allerdings nachgeholt: Er stellt Thunberg für ihre Reise durch die USA (dorthin ist sie per Segelboot gereist) einen Tesla zur Verfügung. Ein Geschenk auf Zeit quasi.

Nun kann man Schwarzenegger vorwerfen, Thunberg gründlich missverstanden zu haben. Zwar fährt der Tesla mit Strom und nicht mit Benzin oder Wasserstoff und der kann freilich auch durch Wind- und Wasserkraft oder Sonnenenergie gewonnen werden. Die Klimakrise lässt sich aber nicht dadurch lösen, dass man auf Elektroautos umsteigt. Herstellung und Entsorgung sind nicht klimaneutral und Individualverkehr bleibt Individualverkehr und damit ineffizient und nicht klimafreundlich.

Muss Thunberg diesen geschenkten Gaul also ablehnen, um glaubwürdig zu bleiben? Soll sie stattdessen den Zug nehmen (das Flugzeug steht freilich außer Frage)? Oder ist ein Tesla umweltfreundlich genug? Sicher ist, egal, ob sie dieses Angebot nun annimmt oder nicht: Sie wird dafür kritisiert werden. Wie schon für ihre Ansichten, ihre Reden, ihre Frisur, ihr Alter, ihr Asperger-Syndrom ... Das geht nämlich leicht. Besser machen ist bekanntlich schwer.

Vielleicht nimmt Thunberg im Tesla einfach noch drei, vier Leute mit. Das ließe sich immerhin unter Carsharing verbuchen und täte zumindest ein paar ihrer Kritiker den Wind aus den Segeln nehmen.

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