Für Samstag ist eine Unterredung von Experten geplant. Nach monatelangem Stillstand kommt nun wieder Fahrt in die Verhandlungen um das Ende des nordkoreanischen Atomprogramms.
Seoul. Nach monatelangem Stillstand in den Verhandlungen über Nordkoreas Atomwaffenprogramm will das Regime in Pjöngjang noch diese Woche mit den USA neue Gespräche auf Arbeitsebene führen. Beide Länder hätten vereinbart, am Samstag, dem 5. Oktober, mit den Verhandlungen zu beginnen, sagte Nordkoreas Erste Vizeaußenministerin Choe Son-hui am Dienstag laut den staatlichen Medien des international isolierten Landes. Wo die Unterredungen stattfinden sollen, blieb zunächst unklar.
Zuletzt hatte die Führung in Pjöngjang signalisiert, zu neuen Gesprächen bereit zu sein. Choe hatte im vergangenen Monat in einer Erklärung aber auch gefordert, Washington müsse neue Vorschläge präsentieren, die Pjöngjang zufriedenstellen sollten.
Gescheitertes Gipfeltreffen
US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen an der innerkoreanischen Grenze Verhandlungen auf Arbeitsebene vereinbart. Die Gespräche kamen aber bisher nicht zustande.
Im Februar war ein Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump in Vietnam gescheitert. Beide konnten sich in den zentralen Fragen nicht einigen: Die Führung in Pjöngjang hatte bei dem Gipfel eine Aufhebung der Sanktionen gegen Nordkorea gefordert, nach Angaben aus US-Regierungskreisen im Gegenzug aber nur angeboten, Teile der Atomanlage Yongbyon stillzulegen. Das Treffen wurde von Trump dann vorzeitig abgebrochen.
Kim will Sicherheitsgarantien
Bei ihrem ersten Gipfel im Juni 2018 in Singapur hatte sich Nordkoreas Diktator zur „vollständigen Denuklearisierung“ bereit erklärt. Es gab aber keine konkreten Zusagen, bis wann das Land sein Atomwaffenarsenal abrüsten werde.
Diktator Kim Jong-un hatte im September den Erfolg künftiger Verhandlungen auch von Sicherheitsgarantien für sein KP-Regime abhängig gemacht. In Südkorea wurde die Erklärung als weiterer Versuch des Nordens gewertet, den Druck auf die USA zu erhöhen.
(APA/dpa/AFP)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.10.2019)