Arktis

US-Flottenaufmarsch vor Island als strategisches Signal im Hohen Norden

Angesichts verstärkter Aktivitäten Russlands und Chinas im Nordatlantik und der Arktis hat die US Navy einen Kreuzer und drei Zerstörer vor die Inselrepublik verlegt. Generell soll die schwache Präsenz und Infrastruktur der USA im Hohen Norden größer werden.

Die USA zeigen angesichts verstärkter politischer Spannungen im arktischen Raum massiv Flagge vor Island: Vor kurzem trafen in den Gewässern der kleinen Republik im Nordatlantik, die Nato-Mitglied ist, aber praktisch kein Militär unterhält, ein Kreuzer, drei Zerstörer und mindestens ein Flottenhilfsschiff der US Navy ein. Die Rede ist von einer vorübergehenden militärpolitischen Mission, die sich symbolisch vor allem gegen Russland richtet.

Bei den Schiffen handelt es sich um den Kreuzer USS Normandy (Ticonderoga-Klasse) und die Zerstörer USS Lassen, Farragut und Forrest Sherman (Arleigh-Burke-Klasse). Sie führen auch eine Angriffshubschrauberstaffel mit sich und sind Teil der 2018 reaktivierten 2. US-Flotte mit Einsatzraum Nordatlantik und atlantischer Arktis. Dieser mit Hauptquartier im US-Staat Virginia eingerichtete Flottenstab war 1950 formiert, aber 2011 wieder aufgelassen worden, weil man die Bedrohungslage im Nordatlantik als kaum noch relevant erachtet hatte.

Die Schiffe waren Mitte September von Basen in Florida und Virginia ausgelaufen und hatten nach ihrer Ankunft in Island eine Überwasserkampfgruppe gebildet. Für sie wurde ein Kommandostab in Keflavik nahe Islands Hauptstadt Reykjavik gebildet.

In Keflavik ist zugleich ein Nato-Luftwaffenstützpunkt, wo im Rahmen der Nato-Mission „Air Policing Iceland" derzeit sechs Kampfjets der italienischen Luftwaffe vom Typ F-35 Lightning II stationiert sind. Heuer waren für diesen islandbasierten Luftschirm im Nordatlantik unter anderem auch schon US-Flugzeuge in Keflavik.

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