„Extinction Rebellion“-Aktivisten bei einer Demo am 20. September in Berlin.
„Extinction Rebellion“

Die Klima-Rebellen werden radikal

„Extinction Rebellion“ ist der radikale Bruder von Fridays for Future, aber auch radikal gewaltfrei und freundlich. Ab Montag startet eine Woche „Rebellion“ – in Wien.

Wien. Paul Sajovitz hat sich radikalisiert. „Radikalisiert? Ja, das kann man schon so sagen. Aber ich sehe das positiv. Wann, wenn nicht jetzt, ist es Zeit, radikal zu sein? Wenn wir retten wollen, was noch zu retten ist, damit wir in Zukunft sicher und friedlich leben können, müssen wir radikal sein.“ Sajovitz, er schließt dieser Tage sein Studium der Ökologie an der Uni Wien ab, ist einer der führenden Köpfe des Österreich-Ablegers von Extinction Rebellion. Extinction Rebellion, kurz XR, also der Aufstand gegen das Aussterben, ist quasi der radikale Arm der jungen Umweltschutzbewegung, so etwas wie der rebellische Bruder von Fridays for Future. Die Ziele sind sich ähnlich, auch sind XR-Aktivisten zuletzt in Wien beim Earth Strike mitmarschiert – aber die Methoden von Fridays gehen ihnen zu wenig weit: „Wir wollen aufrütteln und nutzen auch die Mittel des zivilen Ungehorsams.“

Seit XR vorigen Herbst in Großbritannien gegründet wurde, haben die Aktivisten mit Straßenblockaden, Besetzungen von Gebäuden, durch Märsche in eindrucksvollen Kostümen, Liegestreiks, so genannte Die-ins für Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Aktivisten ließen sich dabei festnehmen – auch in Österreich waren schon Verwaltungsstrafen fällig, nachdem die Klima-Rebellen im April den Wiener Ring blockiert hatten.

Mittlerweile gibt es XR in mehr als 50 Ländern, seit Ende 2018 ist der Österreich-Ableger aktiv – heute mit rund 60 fixen Mitgliedern und einigen Hundert Gesinnungsgenossen, die bereit sind, an Aktionen teilzunehmen. Die Bewegung ist klein, aber rasch gewachsen – und wird kommende Woche international für Aufsehen sorgen.

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