Pizzicato

Sechs Parteichefs

Norbert Hofer schreckte im Pinkafelder Ehebett schweißgebadet auf. Ein Alptraum!

Ein zittriges Weiblein, eine kichernde Hexe, ein bleicher Parteihistoriker – sie tanzten einen schaurigen Reigen im gepflegten Garten hinter der adretten Schutzmauer.

Und sie wollten den armen Neo-Parteichef auf ihren wilden Ritt mitnehmen: Eine eher unlustige Sache war das. „Den ersten Parteichef“, so kreischten sie, Anton Reinthaller, habe die böse Nachred' erst nach seinem Tod ereilt. Besaß er nur einen SS-Ehrengrad, so war sein Amtsnachfolger bei der kämpfenden Truppe. Das wurde aber nur halbherzig kommentiert. Nach seinem Ausscheiden freilich krachte er mit Jörg Haider zusammen und wollte mit der Partei nichts mehr zu tun haben. Ein Haider-Opfer wurde der nächste Parteichef, Alexander Götz. Dieser kassierte eine Luxuspension, die er beim VfGH einklagte. Worauf ihn Haider aus der Partei warf. Vom interimistischen Dillersberger ist wenig zu berichten. Den Nächsten besiegte Haider 1986 beim Bundesparteitag. Norbert Steger sollte erst in die blauen Reihen zurückkehren, als sich Haider mit Alkohol und einem zu PS-starken Dienstauto aus dem Spiel nahm. Und nun H.-C. Strache und Lebensabschnittspartnerin Pia Philippa! „Hinweg mit euch“, schrie Norbert. Da verschwand der Spuk zwar. Aber die Geschichte bleibt. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2019)

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