Ein riesiger Nationalpark auf deutschem und tschechischem Boden ist das Elbsandsteingebirge heute.
Deutschland

Zwischen Felsen und Falken

Wildwald und stupende Steinformationen über der Elbe: Warum die Sächsische Schweiz seit Caspar David Friedrich fasziniert.

Wanderfalken segeln hier ab und zu über die Abgründe zwischen den Türmen und Riffen des Elbsandsteins, vorbei an der über eine tiefe Schlucht gebauten Basteibrücke. Den Menschen kann hier der Schwindel packen. Da und dort klettert einer die Wände hinauf – doch nur dort, wo er nicht die paar von den Menschen wieder angesiedelten Falken beim Nisten stört. Auch wenn sich hier im Elbsandsteingebirge an manchen Stellen Touristentrauben sammeln, braucht man nur ein Stück weiterzugehen, um zu merken: Vorrang hat hier die Natur.

Nah ist das gern „Elbflorenz“ genannte Kulturjuwel Dresden mit dem Hof des kurfürstlichen Residenzschlosses.
Nah ist das gern „Elbflorenz“ genannte Kulturjuwel Dresden mit dem Hof des kurfürstlichen Residenzschlosses.(c) APA/AFP/dpa/ROBERT MICHAEL (ROBERT MICHAEL)

Nonne, Lok und andere Felsen

Heute bildet das Elbsandsteingebirge diesseits und jenseits der tschechischen Grenze einen riesigen Nationalpark – die Sächsische Schweiz mit ihrer berühmten, über eine tiefe Schlucht gebauten Basteibrücke auf der einen, die Böhmische Schweiz auf der anderen Seite. Im 19. Jahrhundert haben die abenteuerlich geformten Sandsteinfelsen, die Namen wie Nonne oder Lokomotive tragen, Maler wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter hergelockt. Noch den romantischesten Fantasien machte die Natur hier Konkurrenz, ja, formte sie und inspirierte Gemälde wie Friedrichs „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ oder die „Felsenpartie im Elbsandsteingebirge“. Zwei im nahen Dresden lehrende Maler fühlten sich hier an ihre Schweizer Heimat erinnert, daher der Name: Sächsische Schweiz. Carl Maria von Weber schuf die Wolfsschlucht-Szene seines „Freischütz“ unter dem Eindruck seiner Wanderungen hier, und seit dem 20. Jahrhundert fasziniert die Gegend auch Filmregisseure: Szenen zum legendären DDR-Märchenfilm „Das kalte Herz“ wurden hier ebenso gedreht wie zu „Die Chroniken von Narnia“ und „Inglourious Basterds“.

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