Europa League

Die Wolfsberger Träume nehmen Form an

SOCCER - UEFA EL, WAC vs Roma
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Der WAC zeigte auch beim Heimdebüt gegen AS Roma einen starken Auftritt und ist nach dem 1:1 voll im Aufstiegsrennen. Michael Liendl sorgte mit einem sehenswerten Schuss ins Kreuzeck für den verdienten Punkt.

Graz. Der WAC schreibt seine Erfolgsgeschichte in der Europa League weiter. Dem überragenden 4:0-Auftakt in Gladbach ließen die Kärntner vor 11.169 Zuschauern in Graz ein 1:1 gegen AS Roma folgen. Ein Traumtor von Michael Liendl (51.) besiegelte den nächsten Punktgewinn, Spinazzola hatte für die italienische Führung gesorgt (27.). Im Parallelspiel rettete Gladbach dank eines Last-Minute-Tors ein 1:1 bei Istanbul Başakşehir, der WAC liegt vor dem Gastspiel in der Türkei in drei Wochen punkte- und torgleich mit den Römern an der Spitze der Gruppe.

WAC und Roma teilen sich den Wolf im Wappen und heuer sogar Trikotfarben – auswärts tragen die Kärntner in der Europa League nämlich dasselbe Weinrot wie die Giallorossi. Ansonsten aber trennen die beiden Vereine Welten: Bundesliga-Aufstieg 2012 auf der einen, drei italienische Meistertitel und neun Cupsiege auf der anderen Seite. Stürmerstar Edin Džeko saß bei der Roma nur auf der Bank – der Marktwert des Bosniers wird auf 14 Millionen Euro taxiert und damit höher als jener des gesamten WAC-Teams (11,65). Javier Pastore, Nikola Kalinic oder Justin Kluivert, Sohn des niederländischen Ex-Internationalen Patrick Kluivert, bürgten dennoch für Qualität beim Tabellenfünften der Serie A.

WAC-Trainer Gerhard Struber schickte seine Stammelf mit dem gewohnten Rezept aufs Feld: Die Römer durften Ballbesitz in den gefahrlosen Zonen zelebrieren, selbst wurde auf blitzschnelles Umschalten gesetzt. Nach Vorarbeit von Romano Schmid zwang ein abgefälschter Kopfball von Marcel Ritzmaier Mirante zu einer Glanzparade, im Anschluss rettete der Roma-Goalie bei einer Flanke vor Anderson Niangbo (22.).

Standing Ovations im Stadion

Die Zuschauer in Graz honorierten das mit Standing Ovations. 30 Busse hatten die Fans – fast das Dreifache des Ligaschnitts – aus dem knapp 80 km entfernten Wolfsberg hergebracht, da die heimische Lavanttal-Arena die Uefa-Auflagen nicht erfüllt und im Klagenfurter Stadion dieser Wochen bekanntlich ein Wald gedeiht. Der kuriose Gegentreffer von Spinazzola nach einem Eckball – sein Kopfball prallte von einem Verteidiger erst zurück und im zweiten Versuch ins Tor – blieb ein kurzer Schreckmoment (27.), die Mannschaft wurde trotzdem mit „WAC“-Rufen in die Pause verabschiedet.

Als Michael Liendl kurz nach Wiederanpfiff dann den Ball sehenswert zum 1:1 ins Kreuzeck zirkelte (51.) kochte die Stimmung im Stadion über. Fortan wurde jeder Ballgewinn frenetisch beklatscht, dem Schiedsrichter jeglicher Unmut über Pfiffe lautstark mitgeteilt. Im Finish fehlte den WAC-Kontern die letzte Konsequenz, die größte Chance auf den Siegtreffer vergab Ritzmaier (76.). In der Nachspielzeit konnte Torhüter Alexander Kofler einen Schuss nur abprallen lassen, das wurde zum Glück aber nicht mehr bestraft. So feierten die WAC-Fans hochzufrieden ihre Mannschaft: Minutenlang hallte es „Hier regiert der WAC“ durch das Grazer Stadion.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2019)

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