Interview

Johannes Krisch: »Ich hasse mich«

Johannes Krisch
Johannes KrischCarolina M. Frank
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30 Jahre lang stand er auf der Burgtheater-Bühne. Nun braucht er „aus Selbstachtung für eine gewisse Zeit Abstand von dem Haus“. Ein Gespräch über große Wunden, Ausbeutung und Selbstliebe.

Sie haben dem Burgtheater den Rücken zugekehrt und stehen nun auf der Bühne des Theaters in der Josefstadt. Warum?

Johannes Krisch: Ich mache mir einen Jux. (Lacht) Nein, es hat Vorfälle gegeben, die mit dem Burgtheater zu tun haben. Aus Selbstachtung habe ich entschieden, dass ich eine gewisse Zeit lang Abstand von dem Haus nehmen muss. Gott sei Dank haben das die großen Köpfe des Burgtheaters auch so gesehen. Darum haben wir uns darauf geeinigt, dass ich mir eine Karenz nehme – und Herbert Föttinger (Anm.: Direktor des Theaters an der Josefstadt) hat mich mit offenen Armen an seinem Haus empfangen. Dafür habe ich ihm zu danken. Nun bin ich hier, und das fühlt sich sehr gut an. (Pause) Große Wunden brauchen Zeit, um zu verheilen. Erst dann kann man sich vielleicht irgendwann wieder finden.

Ihr Herz ist doch immer so sehr am Burgtheater gehangen?

Mein Herz hängt nach wie vor am Burgtheater, es ist meine künstlerische Heimat. Aber manchmal tut Distanz gut. Ich kann endlich wieder frei atmen.

Ist man mit Ihnen am Burgtheater nicht wertschätzend umgegangen?

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