Der US-Präsident legt nach und fordert nun auch China auf, gegen seinen politischen Widersacher Joe Biden und dessen Sohn zu ermitteln. Will Trump sein Impeachment erzwingen – im Glauben, davon politisch zu profitieren?
New York. Im Ringen um eine potenzielle Amtsenthebung des US-Präsidenten überschlagen sich erneut die Ereignisse: Während Donald Trump nun auch China zu Ermittlungen gegen seinen politischen Widersacher Joe Biden und dessen Sohn Hunter auffordert, gab die Ukraine bekannt, mehrere bereits abgeschlossene Fälle neu aufzurollen – ganz im Sinne Trumps.
Gleichzeitig wurden Textnachrichten publik, die nahelegen, dass Washington dem ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskij, für Ermittlungen gegen Biden einen Besuch im Weißen Haus angeboten hatte. Entsprechend bleiben die Fronten in den USA verhärtet: Auf der einen Seite stehen Trump und die Republikaner, die dem Präsidenten nach wie vor den Rücken stärken und eine „Hexenjagd“ orten. Auf der anderen Seite stehen die Demokraten, die mit einfacher Mehrheit im Abgeordnetenhaus schon bald ein Amtsenthebungsverfahren einleiten könnten.
Schaden für die Demokraten
Wie festgefahren die Lage ist, zeigen die unterschiedlichen Linien der TV-Sender. Dass das Weiße Haus ausgerechnet China, dessen Rechtssystem dem der USA diametral entgegenstehe, auffordere, gegen einen US-Bürger zu ermitteln, sei allein Grund genug für eine Amtsenthebung, argumentiert der Sender CNN. Natürlich sei es angebracht, andere Regierungen zum Kampf gegen die Korruption aufzufordern, halten die Kommentatoren auf Fox News, dem konservativen Nachrichtenkanal, entgegen.