Analyse

Warum Donald Trump Öl ins Feuer gießt

Donald Trump in Washington vor dem Abflug mit dem Helikopter zu einem Termin mit Kriegsversehrten am 4. Oktober.
Donald Trump in Washington vor dem Abflug mit dem Helikopter zu einem Termin mit Kriegsversehrten am 4. Oktober.REUTERS
  • Drucken

Der US-Präsident legt nach und fordert nun auch China auf, gegen seinen politischen Widersacher Joe Biden und dessen Sohn zu ermitteln. Will Trump sein Impeachment erzwingen – im Glauben, davon politisch zu profitieren?

New York. Im Ringen um eine potenzielle Amtsenthebung des US-Präsidenten überschlagen sich erneut die Ereignisse: Während Donald Trump nun auch China zu Ermittlungen gegen seinen politischen Widersacher Joe Biden und dessen Sohn Hunter auffordert, gab die Ukraine bekannt, mehrere bereits abgeschlossene Fälle neu aufzurollen – ganz im Sinne Trumps.

Gleichzeitig wurden Textnachrichten publik, die nahelegen, dass Washington dem ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskij, für Ermittlungen gegen Biden einen Besuch im Weißen Haus angeboten hatte. Entsprechend bleiben die Fronten in den USA verhärtet: Auf der einen Seite stehen Trump und die Republikaner, die dem Präsidenten nach wie vor den Rücken stärken und eine „Hexenjagd“ orten. Auf der anderen Seite stehen die Demokraten, die mit einfacher Mehrheit im Abgeordnetenhaus schon bald ein Amtsenthebungsverfahren einleiten könnten.

Schaden für die Demokraten

Wie festgefahren die Lage ist, zeigen die unterschiedlichen Linien der TV-Sender. Dass das Weiße Haus ausgerechnet China, dessen Rechtssystem dem der USA diametral entgegenstehe, auffordere, gegen einen US-Bürger zu ermitteln, sei allein Grund genug für eine Amtsenthebung, argumentiert der Sender CNN. Natürlich sei es angebracht, andere Regierungen zum Kampf gegen die Korruption aufzufordern, halten die Kommentatoren auf Fox News, dem konservativen Nachrichtenkanal, entgegen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

USA

Trumps Stabschef zu Ukraine-Affäre: Habe mich nicht klar ausgedrückt

Es habe keine Forderung der Regierung von Präsident Donald Trump an Kiew im Gegenzug für Militärhilfen gegeben, sagt Mick Mulvaney. Genau das hatte er am Donnerstag aber noch behauptet.
Stabschef Mick Mulvaney
USA

Stabschef bringt Trump in neue Not

Mick Mulvaney bekräftigte zunächst, dass Militärhilfe an die Ukraine an eine Gegenleistung Kiews geknüpft war – und revidiert dies später. Demokraten sehen sich bestätigt.
US-Präsident Donald Trump
Amtsenthebung

Überraschendes Geständnis im Weißen Haus: Ukraine unter Druck gesetzt

Der US-Präsident habe die Ukraine durch die Aussetzung der Militärhilfe unter Druck gesetzt, sagt Stabschef Mick Mulvaney. Die Demokraten sehen darin eine schwere Belastung Donald Trumps.
US-Energieminister Rick Perry will mit Jahresende zurücktreten
Rücktritt

US-Energieminister Rick Perry gibt Amt ab

Mit Jahresende wird der Minister, der in Ukraine-Affäre verwickelt ist, zurücktreten. Ein Nachfolger ist bereits gefunden - aber noch nicht bekannt.
Außenpolitik

Trump-Ermittlungen: Eine Spur führt nach Wien

Zwei Vertraute von Trump-Anwalt Rudy Giuliani wurden festgenommen, sie sollen mehrmals geschäftlich nach Wien gereist sein. Auch Giuliani selbst war offenbar in Wien.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.