Gegengift

Schwätzende Kunsthistoriker gehören mit der Peitsche verjagt

Die internationale Museumslandschaft bebte diese Woche. Das Epizentrum: Wien. Die Peripherie: Florenz. So soll es auch bleiben.

In den Abteilungen für die schönen Künste im Gegengift gibt es eine Neigungsgruppe, die sich häufig von Erdberg aus aufmacht, um das Kunsthistorische Museum zu besuchen. Meist schließt sich den Exkursionen der Fanclub „Thomas Bernhard“ an. Die Senioren in diesem Verein haben den alten Meister der höchst niederen deutschen Sprache angeblich noch leibhaftig vor Porträts italienischer Maler meditieren sehen.

Unsere Gruppe geht naturgemäß stets literarisch bewaffnet in die größte Kunsterziehungsanstalt des Landes. Neuerdings hatten wir ein passendes Zitat aus einem Roman dabei, der Mitte der Achtzigerjahre nicht nur in Österreich Furore machte. Apodiktisch kommt darin ein Herr Reger räsonierend rasch zum Schluss: „Das Geschäft der Kunsthistoriker ist das übelste Geschäft, das es gibt, und ein schwätzender Kunsthistoriker, und es gibt ja nur schwätzende Kunsthistoriker, gehört mit der Peitsche verjagt, aus der Kunstwelt hinausgejagt . . .“

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