Es ist noch nicht ganz geklärt, ob Frauen besser riechen können als Männer.
Geruchssinn

Riechen – das Stiefkind der Sinne

Im Vergleich zu den anderen Sinnen wissen wir über das Riechen wenig. Dass wir vorwiegend Tieren einen guten Geruchssinn zuschreiben, hat auch mit dem Einfluss der Kirche zu tun. Dabei können wir sehr viele Gerüche unterscheiden, wie Geruchsforscher Johannes Frasnelli aufzeigt.

Wir wissen nicht viel über das Riechen. Nur bei einer Sache scheinen wir uns ganz sicher zu sein: Dass wir es nicht so gut können, vor allem im Vergleich zu Tieren. An die Nase eines Hundes etwa kommt der Mensch nicht heran. Aber das macht auch nichts. Wer nicht riechen kann, fällt kaum auf. Und es gibt im Gegensatz zu Optikern und Hörgeräteanbietern auch kaum Anlaufstellen für Menschen, deren Riechvermögen abgenommen hat. Das Riechen ist im Vergleich zum Sehen oder Hören ein Sinn, der eher stiefmütterlich behandelt wird.

Zu Unrecht, wie der Neurowissenschaftler und Geruchsforscher Johannes Frasnelli meint. Der Südtiroler, der in Kanada an der Universität Québec Trois-Rivières forscht, hat es sich zum Ziel gemacht, den Menschen das Riechen näherzubringen. „Wir riechen besser als wir denken“, heißt sein jüngstes Buch, in dem er auch für Laien verständlich den Geruchssinn erklärt. Im Vergleich zu den anderen Sinnen wurde das Riechen auch von der Forschung lang vernachlässigt. Erst als die beiden US-Amerikaner Linda Buck und Richard Axel für die Erforschung der Funktionsweise der Riechrezeptoren im Jahr 2004 den Medizinnobelpreis bekamen, habe sich das geändert. „Ab da gab es einen Aufschwung, aber der ist immer noch relativ bescheiden“, sagt Frasnelli.

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