In diesen Tagen hat das Semester der Central European University (CEU) im Wiener Exil begonnen, nachdem die Hochschule Ungarn verlassen musste. Die Studierenden sind hin- und hergerissen zwischen Bedauern und Freude auf Wien. Und sie fürchten, dass die CEU zu einer elitistischen Hochschule wird. Besuch in zwei Städten.
Die Straßenbahn biegt, wie immer am turbulenten Reumannplatz, mit Quietsch und Krach um die Ecke, und wie immer springen ein paar Hastige nach rechts oder links, entweder um die Bahn zu erwischen, oder um ihr auszuweichen. Es ist erstaunlich, dass auf dem schienenreichen Abschnitt zwischen U-Bahn und Fußgängerzone nicht mehr Unfälle passieren. Woran lässt sich die Sicherheit einer Stadt eigentlich festmachen, fragen sich drei junge Menschen, die dieses rege Treiben mit höchstem Interesse verfolgen. An Verkehrsunfällen? An Raubüberfällen? An Morden? Allzu lang rätseln sie nicht, denn Matěj Voda sagt: „Wien gehört sowieso zu den sichersten Städten.“ Sie müssen lachen. Dieser Stadt, sagen sie, trauen sie höchstens einen Fahrradraub zu.
Wien: Hier werden die drei jetzt wohnen. Ihr Umzug kam unverhofft, aber orientierungslos scheinen die drei Freunde und Studienkollegen nicht, die da gerade ihre Umgebung inspizieren. Vergangenes Wochenende holten sie mehrere Busse von ihren Studentenwohnheimen am Rande Budapests ab und brachten sie in ihre Studentenwohnheime nach Wien-Donaustadt. Ihr neues Universitätsgebäude unweit des Reumannplatzes haben sie schon besucht, und das Saisonende von Tichy, dem Promi unter den Eissalons, wurde auch schon betrauert.