Meister der Hürden

Hoffnungslose Rekordjagd?

100-m-Weltmeister Christian Coleman (Bahn vier) und die schnellsten Männer der Welt.
100-m-Weltmeister Christian Coleman (Bahn vier) und die schnellsten Männer der Welt.(c) APA/AFP/JEWEL SAMAD (JEWEL SAMAD)
  • Drucken

Trotz eindrucksvoller Leistungen waren bei der Leichtathletik-WM in Doha Weltrekorde bis auf zwei Ausnahmen außer Reichweite. Was braucht es, um neue Bestmarken zu ermöglichen? Oder der haben wir die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit schon längst erreicht?

Lukas Weißhaidinger ist knapp zwei Meter groß, sein Wettkampfgewicht beträgt 150 Kilogramm. Den Diskus schleuderte der Innviertler bei der Leichtathletik-WM in Doha 66,82 Meter weit, das entspricht in etwa einer Leistung von 6500 Watt, vergleichbar mit zwei großen Waschmaschinen. Der Wurf reichte für Österreichs historische Bronzemedaille. Doch weder seine Bestmarke (68,98 m) noch der Goldwurf des neuen Weltmeisters Daniel Ståhl aus Schweden (67,59 m) kommen auch nur in die Nähe des 33 Jahre alten Weltrekords.

Die 74,08 m im Diskuswurf sind der am längsten bestehende Weltrekord in den olympischen Disziplinen der Männer. Jürgen Schult vom SC Traktor Schwerin warf ihn am 6. Juni 1986 in Neubrandenburg. Schult startete für die DDR. Von rechts hinten sei eine Windböe gekommen, erklärte er Jahre später, sie hätte seinem Rekordwurf diese Dynamik verliehen. Von Oral-Turinabol, im damaligen Staatsdoping das gängigste Anabolikum, will der mittlerweile 59-jährige Olympionike damals nichts gewusst haben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.