Die geburtenstärksten Jahrgänge der Nachkriegszeit räumen das Arbeitsfeld. In den Unternehmen spürt man das längst – und trifft Vorkehrungen. Die „Presse am Sonntag“ hat sich umgehört.
Das Pensionsloch ist etwas für andere. Jedenfalls nicht für jene 200 Menschen, die Brigitte Irowec schon angeheuert hat. Die Managerin hat viele Bekannte nach der Pensionierung in ein Loch fallen sehen. Status, Kontakte, das Gefühl, einen Beitrag zu leisten – „ein paar Dinge lässt man mit der Pensionierung immer im Büro“. Wer unvorbereitet gehe, drohe abzustürzen, wenn ihm diese Dinge abhandenkommen, sagt sie. Deshalb organisiert sie Lauftreffs, Tanzveranstaltungen und Ausstellungsbesuche für Menschen kurz vor dem oder im Ruhestand. Zusammen sind sie „The Rocking Community“. Ausflüge zu gemeinnützigen Organisationen gehören auch zum Programm – der eine oder andere findet so zu einem Ehrenamt, wenn sein Brotberuf altersbedingt wegfällt. Weil: „Das Einzige, was man nicht im Büro lässt, sind Wissen und Kompetenzen.“
Brigitte Irowec, Jahrgang 1967, steht stellvertretend für eine Generation, die sich nun schrittweise aus dem Arbeitsmarkt und in den Ruhestand verabschiedet. Die „Babyboomer“, die geburtenstärksten Jahrgänge der Nachkriegszeit, räumen das Feld. Und das wird tiefe Krater in den Unternehmen, der Volkswirtschaft und im Pensionssystem hinterlassen.