Leitartikel

Mit Gewalt lässt sich Wut der Iraker nicht auf Dauer unterdrücken

(c) APA/AFP/AHMAD AL-RUBAYE
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Zigtausende Iraker fordern, wie 2011 in den Ländern des Arabischen Frühlings, gerechtere Verhältnisse. Dazu kommt die Gefahr geostrategischer Machtspiele.

Der Ärger hat sich lang aufgestaut: über Korruption, Vetternwirtschaft, die schlechte Versorgungslage und den Hochmut der Mächtigen. Jetzt ist die Wut voll ausgebrochen und hat die Straßen erreicht. Zigtausende protestieren in vielen Städten des Irak. Und die brutalen Versuche der Sicherheitskräfte, die Kundgebungen mit Gewalt niederzuschlagen, stacheln den Zorn und die Entschlossenheit der Menschen nur noch weiter an.

Wenn Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Iraks Hauptstadt Bagdad aufmarschieren, so erinnert das an die tagelange Besetzung des gleichnamigen Platzes in Ägyptens Hauptstadt Kairo und den Sturz des Machthabers Hosni Mubarak. Es erinnert an die großen Kundgebungen, die 2011 in der gesamten Region autokratische Systeme ins Wanken oder sogar zu Fall gebracht haben.

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