Verhandlungen

Kampf um Lohnerhöhungen: "Hätten negativ abschließen müssen"

Christian Knill: „Wir sehen klar, dass wir in der Vergangenheit zu hoch abgeschlossen und deshalb an Wettbewerbsfähigkeit verloren haben"
Christian Knill: „Wir sehen klar, dass wir in der Vergangenheit zu hoch abgeschlossen und deshalb an Wettbewerbsfähigkeit verloren haben"APA/HANS PUNZ
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Die Lohnverhandlungen laufen, und die Gewerkschaft zeigt kein bisschen Bescheidenheit. Nun holt sich die Industrie Schützenhilfe von Ökonomen: Österreich verspiele seinen Vorsprung.

Wien. Es ist Metallerlohnrunde – und alle bringen sich in Stellung. Nächste Woche wird weiterverhandelt, und es dürfte zäh werden: Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Lohn und sieht sich durch die aktuelle Konjunkturprognose bestärkt. Demnach wird sich die österreichische Wirtschaft zwar abschwächen, Rezession sei aber keine in Sicht, teilten die Ökonomen von Wifo und IHS am Freitag mit. „Es gibt keinen Grund für Panikmache“, folgerten die Arbeitnehmer-Chefverhandler Rainer Wimmer und Karl Dürtscher.

(c) Die Presse

Ganz anders sehen das die Industrievertreter. „Der Abschluss muss deutlich niedriger sein als im Vorjahr“, sagt Christian Knill, Obmann der metalltechnischen Industrie und Sprecher der Arbeitgeber. „Wir sehen klar, dass wir in der Vergangenheit zu hoch abgeschlossen und deshalb an Wettbewerbsfähigkeit verloren haben. Nun müssen wir aufholen.“ Mit aufholen meint er: bescheidenere Lohnerhöhungen. Schützenhilfe holt sich die Industrie von den Ökonomen Ulrich Schuh und Sascha Sardadvar vom Wiener Forschungsinstitut WPZ Research. Die Ökonomen haben die Wettbewerbsfähigkeit der Branche untersucht. „Österreich ist dabei, den Vorteil, den es sich seit dem EU-Beitritt erarbeitet hat, wieder zu verlieren“, sagt Sardadvar.

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