Interview

„Wenn Trump verliert, wird es gefährlich“

Wer das „wahre Volk“ repräsentiert, kann nicht verlieren – außer es war „Betrug“ im Spiel.
Wer das „wahre Volk“ repräsentiert, kann nicht verlieren – außer es war „Betrug“ im Spiel. (c) APA/AFP/Ritzau Scanpix/NIELS CHR (NIELS CHRISTIAN VILMANN)
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Jan-Werner Müller gilt als der führende Populismus-Forscher. Über einen bedrohlich bedrohten US-Präsidenten, eine herbeigeredete Kluft, linkes Wunschdenken und falsch gezogene Lehren.

Die Presse: Was passiert in den USA, wenn das Impeachment durchgeht oder Trump die nächste Wahl knapp verliert?

Jan-Werner Müller: Das Argument gegen ein Amtsenthebungsverfahren war bisher: Trump würde sich nicht still zurückziehen wie Nixon, sondern weiter Krawall machen. Man solle besser auf die Wahl warten, dann werde sich zeigen, dass die Mehrheit ihn nicht mehr will. Aber wird er dann gehen? Wenn Populisten knapp verlieren, behaupten sie sofort, es war Betrug am Werk. Es gab in den USA noch keinen Ex-Präsidenten, der wohl im Gefängnis landet, wenn ihn sein Nachfolger nicht sofort begnadigt. Das ist eine unglaublich gefährliche Situation.

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