Interview

Als Frau erfolgreich um mehr Geld verhandeln

DGB Frauendemonstration fuer gleichen Lohn 1978 DEU Deutschland Mainz Mehrere tausend Frauen und
DGB Frauendemonstration fuer gleichen Lohn 1978 DEU Deutschland Mainz Mehrere tausend Frauen undimago/Klaus Rose
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Mehr Gehalt zu fordern fällt Frauen, auch wegen stereotypen Rollenbildern, oft schwieriger als Männern. Mit Personalchefin und Coach Claudia Irsfeld hat die „Presse“ über das „weibliche Verhandlungsdilemma“ und Strategien für erfolgreiche Gehaltsforderungen gesprochen.

Frauen verdienen im Schnitt 20 Prozent weniger als Männer und bekommen durchschnittlich 40 Prozent weniger Pension. Das hat viele Ursachen, wie Teilzeitarbeit und die Abwesenheit von Frauen in Führungspositionen. Aber auch die Art und Weise, wie Frauen um Gehalt verhandeln, sei ein Grund für das geringere Einkommen, meint Personalexpertin Claudia Irsfeld. In ihrem Buch „Frauen und Gehalt: So verhandeln Sie gelassen und erfolgreich“ geht sie auf geschlechtsspezifische Muster ein und das „Verhandlungsdilemma“, in dem Frauen stecken. Mit der „Presse“ hat sie über die Strategien für bessere Gehaltsverhandlungen gesprochen.

In Ihrem Buch beschreiben Sie ein „weibliches Verhandlungsdilemma“. Was genau meinen Sie damit?

Claudia Irsfeld: Vielleicht ging es auch Ihnen so, als für sich selbst Ihr erstes Gehalt verhandeln mussten, da haben Ihnen wahrscheinlich andere geraten, selbstbewusst aufzutreten, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, mit dem Nachsatz „Dann geht das schon!“. Vielleicht ist Ihnen dabei etwas mulmig geworden, weil Sie in ähnlichen Situationen vielleicht nicht nur gute Erfahrungen mit Ihrem Selbstbewussten gesammelt haben. Diese Aussagen sind Klassiker und ja, im Prinzip sind sie richtig in dem Sinne, dass jede Person, die etwas haben möchte, wissen muss, welchen Wert sie einbringt und sich schlau macht, wie die Gegenüber diesen Wert einschätzen. Das muss man gut argumentieren und kommunizieren können. Das ist die Pflicht, sie gilt für alle, für Männer und Frauen.

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