In einem Tweet unterstützte ein Basketball-Manager die Demokratieproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Entrüstung in China bringt die US-Profiliga in eine Zwickmühle.
Die Liebe der chinesischen Bevölkerung zum Basketball – und zur US-Profiliga NBA – schien selbst die immer erbitterte politische und wirtschaftliche Rivalität zwischen Peking und Washington zu überstehen: Doch damit könnte es nun vorbei sein. Denn: „Das Vaterland steht über allem“, schrieb etwa der chinesische Schauspieler Li Yifeng in einem Online-Kommentar. Ein Statement, dem viele der Hunderttausenden Basketball-Fans in der Volksrepublik eins zu eins zustimmen werden: Das rasante Wachstum hat auch das chinesische Selbstbewusstsein in die Höhe geschraubt. Damit wächst die Bereitschaft der Chinesen für ihre Überzeugungen auf globaler Bühne einzutreten.
Auslöser für das jähe Ende dieser Jahrzehnte langen, ungewöhnlichen Liebesgeschichte war ein Kommentar von Daryl Morey, dem Geschäftsführer der Houston Rockets, auf der Kurznachrichtenplattform Twitter: „Kämpft für Freiheit. Steht zu Hongkong“, zitierte er vergangenen Freitag einen Slogan der Demonstranten, die seit viereinhalb Monaten für mehr politische und demokratische Rechte in der chinesischen Sonderverwaltungszone protestieren.