Zahlungsmittel

Elektronische Geldbörse in drei Jahren verbreiteter als Bargeld

Customer paying cashless with smartphone in a shop model released Symbolfoto property released PUBLI
Customer paying cashless with smartphone in a shop model released Symbolfoto property released PUBLI(c) imago images / Westend61 (via www.imago-images.de)
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Die Innovationsgeschwindigkeit im elektronischen Zahlungsverkehr nimmt zu. Die globalen Bezahlsysteme bedrohen die Erträge von Banken.

"Die Tage der Gebühren bei reinen Bezahlvorgängen sind gezählt", konstatiert Bain & Compnay-Partner Ingolf Zies. Das Bezahlen werde Teil anderer Produkte und Services werden, wird der IT-Experte in einer Aussendung zitiert. Immer mehr Unternehmen wie Apple Pay, TransferWise oder WeChat weltweit integrieren Bezahlfunktionen oder schaffen neue Geschäftsmodelle rund um Bezahlsysteme. Mit der Studie "Payments Just Want to Be Free - How Can Providers Adapt?“ hat der Unternehmensberater untersucht, was aus Kundensicht das Einkaufen bequemer macht und was diese Entwicklung für Banken, Kreditkartenfirmen und Einzelhändler bedeutet.

Bezahldienstleister müssen  einen Mehrwert für ihre Kunden schaffen, sei es durch besonders bequeme Bezahlmöglichkeiten, integrierte Lösungen wie Datenauswertungen und Finanzierungen oder komplette Softwarelösungen einschließlich Webshops und betriebswirtschaftliche Steuerungsprogramme, sagt Zies. Solche Dienste würden in zehn Jahren zwischen 50 und 80 Prozent der Gewinne von Bezahlsystemanbietern ausmachen.

E-Wallets immer beliebter

Bezahlsysteme stehen stärker denn je im Rampenlicht, allen voran in Asien, betont Bain-Partner Imeyen Ebong. Selbst im langsam sich verändernden deutschsprachigen Raum dürften E-Wallets bereits in den kommenden drei Jahren Bargeld als das meistgenutzte Zahlungsmittel im stationären Handel ablösen. „Im Jahr 2022 werden weltweit voraussichtlich mehr als ein Viertel aller Zahlungen in Läden und nahezu die Hälfte im Onlinehandel mithilfe der virtuellen Geldbörse erfolgen. "Moderne E-Wallets gelten als einfach zu handhaben", so Ebong.

Derzeit belaufen sich die weltweiten Erträge im Zahlungsverkehr auf rund 830 Milliarden US-Dollar. Sie verteilen sich etwa zur Hälfte auf B2B-Transaktionen einerseits und B2C- sowie C2C-Geschäfte andererseits. Besonders lukrativ sind grenzüberschreitende Zahlungen und Geldtransfers von und zwischen Privatleuten. Hier liegt die Marge bei 3,4 Prozent beziehungsweise 340 Basispunkten. Ansonsten bewegen sich die Margen zwischen 2 und 22 Basispunkten.

Den Banken bleiben drei Optionen, das Geschäft mit dem Zahlungsverkehr zu stärken. Erstens mit der Übernahme von Wettbewerbern, was nicht nur die Effizienz und Innovationsgeschwindigkeit erhöht, sondern auch Cross-Selling-Möglichkeiten schafft. Zweitens sind laut Bain die  E-Commerce-Transaktionen zu vereinfachen, beispielsweise durch die Integration von Bezahlfunktionen. Und letztlich sollten die Banken ihr Leistungsspektrum ausbauen. Vorreiter bieten schon heute zahlreiche Lösungen rund um den eigentlichen Bezahlvorgang an. Diese reichen von der Unterstützung bei der Betrugserkennung über die Auswertung von Bezahldaten bis hin zur Kreditvergabe an Verbraucher und Händler.

Was ist ein E-Wallet?

Ein E-Wallet, auch Cyberwallet bezeichnet, ist eine elektronische Brieftasche und wird im bargeldlosen Zahlungsverkehr eingesetzt.

Um ein Wallet zu nutzen, muss dieses zunächst mit dem gewünschten Guthaben aufgeladen werden, bevor es eingesetzt werden kann.

(red./herbas)

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