Kommission stellt Risikobewertung von 5G vor.
Brüssel. Der schnelle 5G-Netzwerk-Standard soll unter anderem dafür sorgen, dass das Internet in allen Lebensbereichen Einzug hält, die bis dato vom World Wide Web verschont geblieben sind. Doch wie steht es um die Sicherheit der neuen Technologie? Dieser Frage ist die EU-Kommission gemeinsam mit Vertretern der Mitgliedstaaten nachgegangen. Das Ergebnis der Nachforschungen wurde am Mittwoch veröffentlicht – und im Mittelpunkt stehen zwei globale Player, die die Verfasser des Berichts nicht beim Namen nennen wollen: die Volksrepublik China und der chinesische Hightech-Konzern Huawei.
Im EU-Bericht wird festgehalten, dass 5G-Netzwerke aufgrund ihrer Komplexität zahlreiche potenzielle Einfallstore für Hacker und Spione aufweisen. Diese Komplexität führt demnach dazu, dass Netzwerkbetreiber in Europa mehr denn je von den Produzenten der verwendeten Hardware abhängig sein werden. „In diesem Zusammenhang wird das Risikoprofil individueller Anbieter an Bedeutung gewinnen, insbesondere, was die Einflussnahme von Drittstaaten auf Ausrüster anbelangt“, heißt es in dem EU-Bericht. Zusätzlich stelle die Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten ein Risiko dar.
Huawei ist nach Berechnungen des Marktforschers Dell'Oro Group mit einem Anteil von knapp 30 Prozent Weltmarktführer bei Telekomausrüstung. Wegen möglicher Verbindungen zu chinesischen Streitkräften stufen die USA den Konzern als Sicherheitsrisiko ein. Auch europäische Geheimdienste äußern Bedenken.
In einer ersten Stellungnahme wies Huawei darauf hin, zu hundert Prozent im Privatbesitz zu stehen, und betonte seine Kooperationsbereitschaft mit der EU. (la)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2019)