Notenbank

OeNB-Jubiläumsfonds soll zur „Marke“ werden

Der Jubiläumsfonds der Nationalbank fördert nur noch Forschungsprojekte, die etwas mit Notenbanken zu tun haben. Zudem steht mehr Geld pro Projekt zur Verfügung, um die öffentliche Wahrnehmung zu erhöhen.

Wien. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihren Jubiläumsfonds thematisch neu ausgerichtet. Künftig sollen nur noch Forschungsprojekte gefördert werden, die einen Bezug zur Notenbank haben – und nicht mehr wie bisher Initiativen aus der Medizin, den Sozial- oder Geisteswissenschaften. Zudem soll der Fonds künftig öffentlich stärker als Marke wahrgenommen werden.

Die Änderungen wurden anlässlich des 150-jährigen Bestehens der OeNB und im Zuge des Personalwechsels im Direktorium kommuniziert und sollen „dem internationalen Trend der zunehmenden Spezialisierung kleiner bis mittelgroßer Forschungsförderungsinstitutionen“ folgen, heißt es aus der Notenbank. Die Entscheidung, in diese Richtung zu gehen, sei nach langen Überlegungen über die Strategie der Förderstruktur des seit 1966 bestehenden Jubiläumsfonds gefallen.

In den vergangenen 53 Jahren wurden rund 10.000 Projekte aus der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung mit insgesamt 800 Millionen Euro gefördert. Zuletzt lag das Fördervolumen zwischen vier und sechs Millionen Euro pro Jahr. Bei den Ausschüttungen soll sich der Jubiläumsfonds in Zukunft an jenen der vergangenen Jahre orientieren.

Projekte bis zu 250.000 Euro

Pro Forschungsprojekt können mindestens 50.000 Euro beantragt werden. Die Höchstantragssumme wurde auf 250.000 Euro erhöht, um eine „größere Sichtbarkeit“ zu erreichen, wie die Notenbank mitteilt. Damit ist gemeint, dass der Jubiläumsfonds sich künftig stärker als bisher in der öffentlichen Wahrnehmung positionieren, quasi als „Marke“ aufgebaut werden soll. Die höhere Antragsgrenze soll Forschungsprojekte anziehen, die eine höhere Aufmerksamkeit bringen.

Die Themenfelder wurden in 19 verschiedene Cluster gegliedert. Darunter finden sich unter anderem die Aufgaben und Funktionen von Zentralbanken, Finanzmarktstabilität, Strategien zur Digitalisierung, Zahlungsverkehr, Bargeld, nachhaltiges Wirtschaften, Standortpolitik, Währungsintegration und Vermögensmärkte. (koka)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2019)

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