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Göttweig: Herausragender Kompromiss für Radler

Hier an der Westseite beginnt der schwierige „Schickhnway“.
Hier an der Westseite beginnt der schwierige „Schickhnway“.(c) BK
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Beim Thema Mountainbiken im Wald stehen sich zwei Lager gegenüber, so unverrückbar wie ausgewachsene Bäume: Die einen, eher die Minderheit, meinen, überall fahren zu dürfen, oder verlangen das zumindest energisch.

Die anderen, darunter Wanderer, Waidmänner und Waldbesitzer, lehnen Radeln im Wald ebenso energisch ab. Und dann gibt es noch einige wenige, die den Kompromiss suchen. Und fallweise finden.

Ein buchstäblich herausragendes Beispiel findet sich auf dem Göttweiger Berg, der sich südlich von Krems über dem Donautal der Wachau erhebt. Der Berg mit seinen vielen Wanderwegen wird schon lang von den beiden gegnerischen Gruppen geschätzt und genutzt, was zwangsläufig zu Konflikten geführt hat. Bis eine Gruppe Radler und Vertreter des Benediktinerstifts sich zusammengesetzt haben und eine geteilte Nutzung vereinbart haben. So durfte der gemeinnützige Verein Trailwerk Wachau einige Wege und Steige zu Trails ausbauen, die nur für Biker gedacht sind, während diese die Wander- und Pilgerwege zu meiden haben.

Mittlerweile sind in der Trailarea Göttweig ein Dutzend Trails fertig, bloß die letzten fehlenden Schilder werden noch in den nächsten Wochen aufgestellt. Schon jetzt darf man die Wege aber befahren, wobei ich empfehle, die angegebenen Schwierigkeitsstufen ernst zu nehmen: Den „Schickhnway“ (4 von 5) zum Beispiel, der an der Westseite steil bergab führt, sollten nur geübte Fahrer nehmen. Diese verstehen sicher auch das Wortspiel im Namen, der sich von einem bekannten Gasthof im nahen Klein-Wien ableitet und bewusst ähnlich, aber doch nicht gleich wie das englische Wort für einfache Umfahrungen schwieriger Passagen klingt: „Das ist eben kein Chicken Way“, sagt Vereinsobmann Martin Samek schmunzelnd. Besser beginnt man mit dem „Ragazzi“-Trail (wie die meisten anderen von Parkplatz 5 aus gut zu erreichen), der recht leicht zu fahren ist. Es wäre fein, wenn so gute Kompromisse wie der am Göttweiger Berg auch schon mit Schwierigkeitsstufe 1 von 5 zu erreichen wären.

E-Mails an:benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2019)

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