Luxushotel Goldener Hirsch: Alles beim Alten und doch neu

Wolfgang Putz, Direktor des Hotels Goldener Hirsch in der Stadt Salzburg.
Wolfgang Putz, Direktor des Hotels Goldener Hirsch in der Stadt Salzburg.(c) www.wildbild.at
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Salzburg. Das Luxushotel Goldener Hirsch ist seit Jahrzehnten Treffpunkt der Festspielgesellschaft. Jetzt wird die abgeschlossene Renovierung gefeiert.

„Ihr müsst renovieren, aber ihr dürft nichts verändern.“ Diesen Satz hat Wolfgang Putz, Direktor des berühmten Hotels Goldener Hirsch in der Stadt Salzburg, häufig von Stammgästen gehört. Alle lieben den Charme des Hauses, das handverlesene Landhaus-Interieur und die Atmosphäre eines Hauses mit vielen Erinnerungen. Aber gleichzeitig wollen die Gäste natürlich nicht auf modernste Technik und internationalen Standard verzichten.

„Die größte Herausforderung war, das Haus vom Keller bis zum Dach komplett umzubauen und die Atmosphäre, die alle so mögen, zu erhalten“, erzählt Putz. Nach zehn Monaten Bauzeit und einer Investition in Höhe von 30 Millionen Euro hat der Goldene Hirsch vor dem Sommer wieder aufgesperrt. Nach der Festspielsaison ist nun auch Zeit, den Umbau mit Stammgästen und Prominenz groß zu feiern. „Der Star ist das Hotel“, sagt Putz zum Motto.

Erwartet werden Freitagabend unter anderem die deutsche Profi-Turnerin Magdalena Brzeska, Dirndl-Designerin Lola Paltinger und Autorin Hera Lind. Auch viele Stammgäste und Salzburger Prominenz werden auf den abgeschlossenen Umbau anstoßen. Gefeiert wird unter anderem in der legendären Bar, die vergrößert und mit Augenmaß umgestaltet wurde. Sie ist seit den 1950er-Jahren ein Hotspot der Salzburger Festspielszene und Prominenz. Herbert von Karajan und seine Frau Eliette haben hier ebenso gefeiert wie die Stars Elizabeth Taylor oder Luciano Pavarotti. Thomas Gottschalk ist regelmäßig zu Gast, das schwedische Königspaar Carl Gustav und Silvia schätzt das Haus. Auch Caroline von Monaco und Prince Charles waren unter den Gästen.

Respekt vor der Geschichte

„Jeder Gast ist bei uns ein Freund des Hauses“, sagt Hoteldirektor Putz. Seit 2016 ist der Schweizer Unternehmer Hans-Peter Wild – er steht hinter der Fruchtsaft-Marke Capri-Sonne – Eigentümer des Goldenen Hirschen. Der betuchte Schweizer hat ein Faible für traditionsreiche Luxushotels, in Salzburg gehört ihm auch das Schlosshotel Mönchsstein. „Mit der Übernahme bin ich die Verpflichtung eingegangen, dem Gebäude mit dem nötigen Respekt vor dessen Geschichte zu begegnen und es entsprechend zu erhalten“, sagt der Unternehmer.

Die Renovierung war aufwendig. Der älteste Teil des Goldenen Hirschen lässt sich bis ins Jahr 1407 zurückverfolgen, das Hotel erstreckt sich über ursprünglich sechs Häuser aus unterschiedlichen Bauepochen. Der Komplex ist Teil des Weltkulturerbes Historisches Zentrum der Stadt Salzburg und denkmalgeschützt.

Die größten Umbauten, die gemacht wurden, sieht der Gast nicht: Der Keller wurde erweitert, um eine moderne Küche einzubauen, die gesamte Haustechnik wurde erneuert, tragende Wände wurden verstärkt: 12.000 Meter Rohre, 240 Kilometer Leitungen wurden verlegt, 700 Kubikmeter Beton und 83 Tonnen Stahl wurden verbaut – und das auf einer komplizierten Baustelle mitten in der Salzburger Altstadt.

Die Rezeption wurde großzügiger, die 70 Zimmer wurden erneuert, aber im bekannten Stil belassen. Es gibt Holzböden, Fleckerlteppiche und viele Antiquitäten. Ganz im Stil von Harriet Gräfin Walderdorff, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit Handdruck-Stoffen und Bauernmöbeln den typischen Landhausstil des Hotels Goldener Hirsch prägte. „Wir haben bewusst viel mit Salzburger Handwerkern zusammengearbeitet“, erzählt Putz. Das Ergebnis kommt bei den Gästen gut an: „Es ist so ähnlich, wie es war, nur besser“, hört der Hoteldirektor jetzt immer wieder.

Auf einen Blick

Renovierung. Das Fünf-Stern-Hotel „Goldener Hirsch“ in der Salzburger Getreidegasse wird unter der Marke „The Luxury Collection“ geführt. Das Hotel ist besonders in der Festspielzeit Treffpunkt internationaler Prominenz. Eigentümer des denkmalgeschützten Hauses ist seit 2016 der Schweizer Unternehmen Hans-Peter Wild. Er hat in die Modernisierung 30 Millionen Euro investiert. Am Freitagabend wird das Re-Opening gefeiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2019)

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