Recycling

Mehrwegflaschen immer seltener im Supermarktregal

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Greenpeace kritisiert, dass Mehrwegflaschen im Supermarkt kaum zu finden und zudem auch schwer zu erkennen seien.

Seit 1995 ist der Marktanteil an Mehrwegflaschen in Österreich deutlich zurückgegangen. Lag er damals noch bei rund 80 Prozent, erreichte er 2018 mit 18 Prozent einen absoluten Tiefstand. Greenpeace hat in den heimischen Supermärkten einen Marktcheck durchgeführt und dabei festgestellt, dass zwar Bier in der Pfandflasche angeboten werde, doch besonders bei Säften und Limonaden das Angebot gegen Null gehe. Zudem kritisieren die Umweltschützer, dass das wenige Angebot aufgrund mangelhafter Kennzeichnung zudem oft schlecht als Mehrwegflaschen erkennbar sei.

„Die umweltfreundliche Mehrwegflasche ist leider die Ausnahme im Regal. Besonders bei Säften und Limonaden kann man die Pfandflaschen im Supermarkt an einer Hand abzählen“, kritisiert Greenpeace-Konsumexperte Herwig Schuster. Dabei sei Mehrweg bei Getränkeverpackungen der beste und umweltfreundlichste Weg aus der Plastikkrise, so Greenpeace. Während eine Mehrwegflasche bis zu 50 Mal wiederbefüllt werde, müssen alle in Österreich erhältlichen Plastikflaschen jedes Mal neu hergestellt werden.

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Schuster sieht die Supermärkte am Zug. Sie müssen mehr tun, wenn sie der Mehrwegflasche als beste aller Verpackungsformen wieder auf die Sprünge helfen wollen. Er fordert, dass die Mehrwegflaschen im Regal besser platziert und klar gekennzeichnet werden. Vom Handel erwartet er die Bereitschaft, die von der Getränkeindustrie angebotenen Mehrwegflaschen auch wirklich in ihre Regale zu bringen und aktiv in den Filialen zu bewerben.

Positiv wird in der Aussendung erwähnt, dass mehr regionale Produkte in der umweltfreundlichen Pfandglasflasche erhältlich seien und der Mehrweg auch online angeboten wird. Zwei der vier überprüften Supermarkt-Onlineshops, Interspar und Unimarkt, liefern auch Mehrweg-Pfandflaschen ins Haus. 

Statistik

Jährlich werden in Österreich knapp 45.000 Tonnen Plastikflaschen verkauft. Laut ARA wird etwas mehr als die Hälfte davon recycelt: 28 Prozent gehen in die Produktion neuer PET-Flaschen, sechs Prozent werden zu anderen Lebensmittelverpackungen verarbeitet, weitere 21 Prozent werden zwar recycelt, aber nur zu anderen Plastikprodukten (Downcycling). 45 Prozent werden immer noch verbrannt oder landen gar in der Umwelt.

(red./herbas)

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