Frauen in der Berater-Branche werden häufiger, bleiben aber in der Minderheit. Familie und Job sind kaum zu vereinbaren, stereotype Vorstellungen von Kompetenz trüben das Bild.
Im Consulting wird nichts dem Zufall überlassen: Gerät ein Unternehmen in die Bredouille, sucht nach Optimierung, Hilfe oder Veränderung, sind Know-how, Schnelligkeit und Flexibilität gefragt. Reichlich Verantwortung, die da auf einen zukommt. In Österreich sind aktuell 55.955 Personen in der Consulting-Branche tätig. Männlich, Mitte 40, Jurist oder Betriebswirt – Eigenschaften eines durchschnittlichen Unternehmensberaters. Hat die Berater-Branche deshalb ein Diversitäts-Problem?
„40 Prozent der Bewerber, die wir rekrutieren, sind Frauen“, sagt Claudia Rasper, Principal bei der Boston Consulting Group (BCG) in Wien. In großen Beratungsfirmen wie BCG scheint der Frauenmangel kleiner als im selbstständigen Bereich. Um Frauen dennoch besser zu vernetzen, wurde die Initiative „Women@BCG“ ins Leben gerufen. „Wir wollen uns als Gruppe helfen, auch auf globaler Ebene“, sagt Rasper, die das Programm in Österreich leitet. Vernetzen bedeutet, gemeinsam Sport machen, Events veranstalten, Führungskräfte treffen. Auch bei KPMG will man „größtmögliche Flexibilität“ bieten, betont Michaela Schwarzinger, Leiterin der Personalabteilung. Mit „KNOW“ gibt es auch dort ein internes Netzwerk, zur Vernetzung. „Unser Ziel ist es, noch stärker die Möglichkeit zu bieten, das berufliche Engagement zurückfahren zu können.“