Türkische Syrien-Invasion

Erdoğans Islamistensöldner im Krieg gegen die Kurden

APA/AFP/BAKR ALKASEM
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Die Türkei setzt für die Invasion im kurdisch beherrschten Nordostsyrien in der Masse syrische Rebellen als infanteristische Bodentruppen ein. Die meisten davon sind teils extreme Islamisten.

Seit Monaten schon hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit einer Offensive gedroht, um die von ihm als terroristisch eingestufte Kurdenmiliz YPG in Nordostsyrien zu zerschlagen und eine Sicherheitszone einzurichten. Seit Mittwoch fliegen Bomben und Granaten, rollen Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge.

Das Startsignal gab eigentlich Donald Trump, indem er nach einem Telefonat mit Erdoğan überraschend die US-Soldaten aus dem Kampfgebiet abzog und den kurdischen Verbündeten, die an vorderster Front gegen die Terrormiliz IS gekämpft hatten, in den Rücken fiel.

Mit der türkischen Invasion beginnt ein langer und blutiger Konflikt, zumal die türkische Armee nicht alleine nach Nordsyrien einmarschiert. Türkische Soldaten - die Rede ist aktuell von mindestens einer Panzer- und einer Spezialkräftebrigade, was in etwa 7000 bis 10.000 Mann entsprechen würde - steuern Panzer und bedienen Artillerie.

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