Mode

Hugo Boss enttäuscht gewaltig

(c) APA/AFP/TIZIANA FABI
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Dem Herrenausstatter machen schwache Geschäfte zu schaffen. Die Aktie fällt.

Frankfurt. Schwächelnde Geschäfte in den USA und Hongkong lassen Gewinn und Aktienkurs des deutschen Modekonzerns Hugo Boss einbrechen und zwingen ihn zu einer Senkung seiner Jahresziele. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ertrag muss man kleinere Brötchen backen.

Im dritten Quartal lief es bei Hugo Boss nicht rund. Bei einem Quartalsumsatz auf Vorjahresniveau sei das operative Ergebnis (Ebit) auf 80 Mio. Euro, nach 92 Mio. Euro im Vorjahr, gesunken. Dabei hatte Hugo-Boss-Chef Mark Langer noch im August verkündet, er rechne für die zweite Jahreshälfte mit einer „deutlichen Beschleunigung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung“. Diese, so sagte er damals, werde entscheidend dazu beitragen, die Gesamtjahresziele zu erreichen. Diese Aussagen sind nun Makulatur.

An der Börse brachen Hugo-Boss-Aktien um über 13 Prozent ein. „Hugo Boss scheint die Luft auszugehen“, erklärten Analysten von Hauck & Aufhäuser. Zwar könne die Entwicklung in Hongkong angesichts der dortigen politischen Unruhen einmaligen Charakter haben, doch sei die Schwäche in den USA und Europa eine Überraschung. Denn am Donnerstag hatte der französische Boss-Konkurrent LVMH noch für Aufatmen unter den Investoren gesorgt. Der Konzern, zu dessen Imperium unter anderem die Marke Dior gehört, hatte den Umsatz trotz der Proteste in Hongkong um 17 Prozent gesteigert. Die Metropole gilt als Magnet für Touristen aus ganz Asien, die dort ihr Geld lassen.

Angesichts der seit Monaten andauernden Proteste haben einige Konzerne jedoch ihre Filialen in der ehemaligen britischen Kronkolonie geschlossen. Die Zahlen von Boss seien angesichts der Entwicklung bei LVMH ernüchternd, kritisierte ein Händler.

Im Gesamtjahr 2019 erwartet Boss nun einen Ebit-Rückgang auf 330 bis 340 Mio. Euro von zuvor 347 Mio. Euro. Bisher hatte Langer sich einen währungsbereinigten Gewinnanstieg mindestens im niedrigen einstelligen Prozentbereich vorgenommen. Der Boss-Chef bekräftigte das Ziel, den Modekonzern profitabler zu machen. Ausführliche Ergebnisse wird es am 5. November geben.  (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2019)

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