Neue EU-Kommission

Eiszeit zwischen Paris und Brüssel

„Ich muss das erst verstehen“: Im Juli herrschte zwischen Macron und von der Leyen noch eitel Wonne.
„Ich muss das erst verstehen“: Im Juli herrschte zwischen Macron und von der Leyen noch eitel Wonne.(c) imago images / Le Pictorium (Julien Mattia / Le Pictorium)
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Frankreichs Präsident Macron hat das Europaparlament unterschätzt. Dieses hat sich mit dem Nein zu seiner Kandidatin Goulard einen mächtigen Feind gemacht.

Brüssel. Schockstarre hat die Europäische Kommission nach der Ablehnung der französischen Kandidatin Sylvie Goulard im Europaparlament erfasst. Denn bereits nächsten Donnerstag müssen die Parlamentsfraktionen beschließen, ob sie planmäßig am 23. Oktober in Straßburg von der Leyens Kommission das grüne Licht geben werden. Doch es fehlen noch Kandidaten dreier Mitgliedstaaten: Frankreich, Rumänien, Ungarn. In Rumänien ist nach dem Sturz der sozialistischen Minderheitsregierung am Donnerstag überhaupt unklar, wer wann ein neues Kabinett formt – und jemanden für die Kommission vorschlägt.

Doch vor allem die Umstände der Nominierung und Ablehnung Goulards sorgen für schlechte Stimmung zwischen Brüssel und Paris. Denn Präsident Emmanuel Macron erklärte am Donnerstag, er habe von der Leyen drei Namen vorgeschlagen, sie habe Goulard gewählt und ihm versichert, mit allen Fraktionsführern vorab darüber gesprochen zu haben. Stimmt nicht, konterten die Chefs von Europäischer Volkspartei (EVP) und Sozialdemokraten. „Ich muss das jetzt erst einmal verstehen“, konnte Macron seinen Ärger nur schwer kaschieren.

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