Literatur

Mehr als Ibsen, Hamsun, Knausgård: Norwegen als Gast der Frankfurter Buchmesse

Auf dem Gebiet der Literatur hat Norwegen Beträchtliches vorzuweisen: eine reiche Tradition und großartige, in viele Sprachen übersetzte Werke in der Gegenwart. Zum diesjährigen Ehrengast der Frankfurter Buchmesse: ein Einblick.

Norwegens Buchbranche hat einen Traum. „The dream we carry“ lautet der Slogan des diesjährigen Ehrengastes der Frankfurter Buchmesse. Oder auf Deutsch: „Der Traum in uns“. Die Frage drängt sich auf: Wovon träumt das literarische Norwegen? 400 geförderte Übersetzungen im Schnitt pro Jahr, Tendenz steigend. 2017 etwa erschienen bereits 540 geförderte Übersetzungen, fünfmal mehr als noch zehn Jahre davor, 1000 Titel weltweit insgesamt in jenem Jahr, das Norwegische zählt (mit etwa fünf Millionen Sprechern) zu den 17 meist übersetzten Sprachen. Gemessen an der Einwohnerzahl und im internationalen Vergleich sind solche Zahlen – ein Traum. Allerdings einer, der bereits realisiert ist. Und der nicht als Wunschtraum wie durch Zauberhand verwirklicht wurde, sondern durch konsequente, systematische Arbeit.

Seit über 40 Jahren wird in Norwegen an diesem Erfolg gebastelt, in Form einer Organisation zur Förderung der Literatur außerhalb des eigenen Landes – Norla, Norwegian Literature Abroad. Einzigartig an dieser Institution ist nicht ihre bloße Existenz, denn auch in der Schweiz, in Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und vielen anderen Ländern gibt es solche Stellen (in Österreich nicht, was durchaus beklagenswert ist, man ist schließlich eine Kulturnation), sondern das System, das dahintersteckt, gepaart mit einer beispielhaften Benutzerfreundlichkeit. Ein Förderungsantrag, der sage und schreibe – eine A4-Seite lang ist. Dazu eine Bestätigung des Übersetzers, der Übersetzerin über den Erhalt eines „angemessenen Honorars“.

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