Eliud Kipchoge hat sein Ziel erreicht: Er lief im Wiener Prater als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden. Tausende Schaulustige säumten seinen Weg.
Eliud Kipchoge hat es geschafft: Heute, Samstag, fiel um 8:15 Uhr im Wien der Startschuss zu einem Weltrekordversuch. Der 34-jährige Kenianer hatte sich zum Ziel gesetzt, als erster Mensch einen Marathon (42,195 Kilometer) unter zwei Stunden zu meistern. Und er tat es: In einem eigens für ihn organisierten Rennen mit wechselnden Tempomachern durchbrach er die Schallmauer mit einer Zeit von 1:59:40.

Tausende Menschen hatten sich schon seit 7 Uhr früh in der Hauptallee des Praters eingefunden, um den Lauf des Marathon-Olympiasiegers und Weltrekordhalters (2 Stunden 1 Minute 39 Sekunden) zu beobachten.
Nebel und leichter Nieselregen konnten ihre Stimmung dabei ebenso wenig trüben wie jene von Kipchoge. Im Gegenteil: Das Thermometer zeigte 10 Grad Celsius an - exakt jene Temperatur, die sich der Läufer gewünscht hatte.
Nach dem Startschuss um 8:15 Uhr hielt Kipchoge eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,4 Stundenkilometern - umgerechnet ergibt das eine Kilometerzeit zwischen 2:48 Minuten und 2:50 Minuten.
Mit auf der Strecke waren zahlreiche „Hasen“, gemeint sind Tempomacher alias Pace-Maker. Sie liefen im V-Stil (Aerodynamik) vor Kipchoge. Es war der zweite Rekordversuch des Kenianers (verheiratet, drei Kinder) - in Monza 2017 war er an seinem Ziel knapp gescheitert.
„Ich fühle mich sehr gut", sagte Kipchoge, nachdem er mit einem Lächeln im Gesicht die Ziellinie durchlaufen hatte. „Ich will die Menschen inspirieren und ihnen zeigen, dass sie kein Limit haben“, betonte er.

Einziger Wermutstropfen: Der Weltrekord wird nicht offiziell gewertet. Denn der Leichtathletik-Weltverband IAAF schreibt für einen offiziellen Rekord einen Rundkurs vor, ein größeres Läuferfeld und feste Verpflegungsstationen. Wechselnde Tempomacher, wie sie am Samstag in Wien unterwegs waren, sind verboten. (fin/hell)
