Schröcksnadel spricht mit Liensberger in "Skischuh-Causa"

SKI ALPIN: PK MARCEL HIRSCHER 'RUeCKBLICK, EINBLICK, AUSBLICK' / SCHROeCKSNADEL
SKI ALPIN: PK MARCEL HIRSCHER 'RUeCKBLICK, EINBLICK, AUSBLICK' / SCHROeCKSNADELAPA/BARBARA GINDL
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Laut ÖSV-Präsident gibt es für die Läuferin nur eine Option: die Rückkehr zu Rossignol. Er äußert Unverständnis über das Vorgehen der Athletin.

In der "Skischuh-Causa" um ÖSV-Toptalent Katharina Liensberger ist für den (heutigen) Samstag ein Gespräch mit Verbandspräsident Peter Schröcksnadel angesetzt. Der ÖSV-Chef beharrt auf einer Rückkehr zum alten Ausrüster Rossignol. Laut ORF wird die Vorarlbergerin auch genau das machen. Sie werde ab Montag mit ihrem alten Material ins Training einsteigen, hieß es in einem Bericht Samstagabend.

Von Rossignol war die 22-Jährige nach der vergangenen Saison zu Kästle gewechselt. Die Vorarlberger Skifirma, die nach über 20 Jahren ein Weltcup-Comeback anstrebt, verfügt aber über kein eigenes Schuhsortiment. Rossignol untersagt Liensberger die Verwendung der bisher genutzten und zum Konzern gehörenden Lange-Schuhe. Auch ein Übereinkommen mit der Marke Dalbello hat sich zerschlagen.

„Sie will mit dem Kopf durch die Wand"

Für Schröcksnadel ist die Sache klar: "Sie will mit dem Kopf durch die Wand. Sie weiß seit Mai, dass sie von Lange keinen Schuh bekommen würde." Um einer drohenden ÖSV-internen Sperre zu entgehen, müsse Liensberger wieder die französischen Latten anschnallen. Auf der "Weltmarke Rossignol" habe die Athletin, die derzeit an keinen Verbands-Trainingskursen teilnehmen darf, ja keine Performance-Einbußen zu befürchten. "Wir intervenieren als Verband normalerweise nur, wenn ein Athlet mit einer Marke sportlich nicht zurechtkommt", sagte Schröcksnadel am Freitagabend zur APA. Der Verband würde sich, so Schröcksnadel, aber für die Rückkehr einsetzen.

Schröcksnadel und Reinhold Zitz, Geschäftsführer des Ski-Pools, beharren darauf, dass die Satzung des Pools und die Statuten des Verbandes von allen Athleten eingehalten werden. Man fürchtet offenbar einen Präzedenzfall. Schröcksnadel: "Da macht man Türen auf, die soll man nicht aufmachen. Die Regeln gelten für alle."

Von einigen Athleten bekam der Verbands-Boss am Freitag quasi Schützenhilfe. "Ich weiß, dass der Schuh nicht im Pool ist. Wenn etwas nicht im Pool ist, dann fährt halt der Zug drüber, das ist so", meinte etwa Kombinierer Franz-Josef Rehrl. "Wir haben alle ein Reglement beim ÖSV unterschrieben, dass wir unterstützt werden, da gibt es ja auch viel dafür. Und an die Regeln muss man sich halt halten."

Warum ist Kästle ohne Schuhe im Pool?

Warum aber Kästle überhaupt ohne bestehenden Schuh-Vertrag in den Ski-Pool aufgenommen wurde, blieb offen. "Die werden jetzt wissen, dass sie sich um einen Schuh bemühen müssen. Ich nehme an, sie werden nächstes Jahr Schuhe haben", sagte Schröcksnadel, die "Goldene Teekanne" für den beliebtesten Wintersportler im Arm. Diese nahm der 78-Jährige für den nicht anwesenden Gewinner Marcel Hirscher mit - er trifft ihn kommende Woche zum gemeinsamen Fischen.

Vorarlbergs Verbandspräsident Walter Hlebayna rechnete nach positiven Gesprächen mit Sportdirektor Toni Giger gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" mit einer Entscheidung bis Montag. "So wie ich es vom Toni gehört habe, sollten die Parteien bald zu einer Einigung kommen. Es wird geredet und es geht was weiter."

(APA)

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