Fast 91 ist sie und pfiffig wie eh und je: Sheila Jordan in Wien.
Gespräch

In den Himmel mit Sheila Jordan

Sheila Jordan nahm vor 57 Jahren den Blue-Note-Klassiker „Portrait Of Sheila“ auf. Nun begeisterte sie im Porgy & Bess mit ihrer Musik – und im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“ auch mit Geschichten aus dem alten New York.

„In der Hölle“, antwortete die junge, kecke Sheila Jordan dem damals schon hoch angesehenen Avantgardisten George Russell auf dessen Frage, wo sie so intensiv zu singen gelernt hätte. Das war um 1950. Besucher ihres Konzerts im Porgy & Bess erkannten schon eingangs, dass sich diese Pfiffigkeit bis heute erhalten hatte. Beinah 91 ist sie, wirkt dabei viel jünger. Das macht ihr quecksilbriger Geist, ihr Witz, aber auch ein kesser Stufenhaarschnitt mit Pullmannkäppchen.

„The Time For Love“, eines der ersten Lieder des Abends, widmete sie dem österreichischen Pianisten Fritz Pauer. Jordan hat jahrelang an der Jazzuni Graz Gesang unterrichtet. Karlheinz Miklin (Jordan: „beautiful Charlie“) holte sie zu Beginn der 1980er dorthin. Lehrerin wurde sie zufällig, 1978 im City College in Harlem. „Selber lernte ich, indem ich oft und oft aufs Gesicht gefallen bin. Das vermittelte ich. Es kam gut an.“ Für ihre Leistungen in der Jazz Education bekam sie kürzlich den prestigeträchtigen Satchmo-Award.

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