Franz Michael Felder

Der Jimi Hendrix aus dem Bregenzerwald

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Es gibt in der österreichischen Literatur des 19. Jahrhunderts zwei bedeutende Autobiografien, eine vom Klassiker Franz Grillparzer, eine vom Vorarlberger Bauernsohn Franz Michael Felder. Felders Werk „Aus meinem Leben“ ist besser.

Nichts wussten sie von der Welt, die Kinder in der Schule von Schoppernau im hinteren Bregenzerwald, sie kannten nur das, was in der Bibel stand. Das dämmerte ihnen, als da 1848 ein viel herumgekommener Kaiserjäger im Dorf auftauchte und zu erzählen begann vom Krieg der Österreicher gegen die Welschen.

Der damals neunjährige Franz Michael Felder, ein Bauernsohn, wird sich später daran erinnern, dass er den Begriff Österreich damals zum ersten Mal hörte: „Wie viel ich auch von Abraham, Isaak und Jakob, von David und Salomon in ihrer Herrlichkeit wusste, wie der Staat heißt, in dem wir lebten, oder ob wir überhaupt in einem Staate lebten, war mir bisher noch nicht bekannt geworden. Der Soldat erklärte mir nun, dass das der Name eines großen Volkes – freilich nicht so groß wie früher das jüdische – sei und dass wir bis an den Bodensee und ans Adriatische Meer zu diesem Volke und unter den Kaiser von Österreich gehörten. Das nun brachte ich andern Tages als große Wichtigkeit mit in die Schule. Auch den anderen Kindern war's neu. Jeder nannte nun den anderen einen Österreicher . . .“

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