Quergeschrieben

Auch Grün-PolitikerInnen sollten sich an Spielregeln halten

Wenn Politiker, statt zu argumentieren, Journalisten persönlich verunglimpfen und attackieren, dann ist das ein No-Go. Das gilt auch für die Grünen.

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Donald Trump ist ein wahrer Meister dieses Fachs: Erwischen ihn Journalisten bei einem Fehler oder berichten sie zu kritisch, setzt er wütende Tweets ab und behauptet, dass alles Lügen seien. Auch Viktor Orbán übt sich gern in dieser Disziplin, er versucht darüber hinaus, kritische Journalisten überhaupt zum Schweigen zu bringen und nur jene zuzulassen, die ihm verlässlich applaudieren. Und auch die AfD liebt es, Journalisten persönlich zu verunglimpfen und sie zu attackieren. Der Begriff der „Lügenpresse“ ist mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden.

Nun scheint diese Kunstform auch in Österreich angekommen zu sein, wenngleich in anderem ideologischen Gewand und noch nicht in so polternder Weise. Es war hierzulande bisher unüblich, dass ein Politiker – in diesem Fall eine Politikerin – öffentlich und an prominenter Stelle, wohlüberlegt und nicht bloß in spontaner Gefühlsaufwallung, eine kritische Journalistin persönlich attackiert und diffamiert (gemeint ist ein Gastkommentar von Sybille Hamann in der „Presse“ vom 10. 10. als Replik auf Walterskirchens „Quergeschrieben“ vom 7. 10., Anm.): Diese wird, mit erkennbar aggressivem Unterton, als „kulturkämpferische Fundamentalistin“ und „Besserwisserin“ bezeichnet und der „Lüge“ bezichtigt. Der Mühe, sich mit den vorgebrachten Argumenten und Fakten auseinanderzusetzen und diese womöglich zu widerlegen, unterzieht sich die Politikerin erst gar nicht.

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