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Ljubljana

Ein schönes Beispiel, wie man es mit der Political Correctness übertreiben kann, wurde dieser Tage geliefert.

Ein schönes Beispiel, wie man es mit der Political Correctness übertreiben kann, wurde dieser Tage geliefert. Und nein, es geht nicht um Peter Handke. Wobei: So weit ist man davon gar nicht entfernt. Es geht um die slowenische Hauptstadt. Diese hieß in der Sportberichterstattung flächendeckend Ljubljana. Man weiß zwar nicht, ob das alle unfallfrei aussprechen können, aber egal, Hauptsache nichts falsch machen. Dass die Slowenen Wien Dunaj nennen – geschenkt. „Laibach“ wird man bald nur noch als Band kennen. Aber warum einfach, wenn's umständlich auch geht.

Aber man kann das auch positiv sehen. Und es ist ausbaufähig. Ein Champions-League-Finale Crvena Zvezda Beograd gegen Juventus Torino ist noch drinnen. Ein Traum für den Sportreporter von Welt. Slavia Praha oder Benfica Lisboa haben auch Chancen. Dinamo Zagreb ist auch noch dabei. Da müsste man dem Sportreporter von Welt nur noch beibringen, dass man das Z wie ein S ausspricht. Am einfachsten wäre es mit Zenit St. Petersburg. Da waren die Russen so freundlich, die Stadt, die zuvor Leningrad hieß, einfach Sankt Petersburg zu nennen. Auf Russisch. Die slowenischen Sportreporter müssen sich da weniger Sorgen machen. Dunaj spielt nicht mit. Was Salzburg heißt, müsste man googeln. Peter Handke war seinerzeit übrigens Salzburg-Fan. Austria Salzburg.  (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2019)

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