Vorhersagen

Wilde Prognosen wurden wahr

Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihre Zinsen tatsächlich gesenkt.
Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihre Zinsen tatsächlich gesenkt.(c) REUTERS (Chris Wattie)
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Einige nicht ernst gemeinte Prophezeiungen von Banken haben sich bewahrheitet, etwa dass die US-Notenbank die Zinsen senkt.

New York. Wenn der Dezember kommt und der Handel in ruhigen Bahnen verläuft, geben Marktstrategen ihre wildesten Prognosen für das kommende Jahr ab. Dabei erwarten sie nicht ernsthaft, dass alles auch so eintreten wird. Heuer allerdings erweisen sich gleich mehrere bizarre Vorhersagen als gar nicht so weit hergeholt: Von den acht von Standard Chartered veröffentlichten „Finanzmarkt-Überraschungen“ sind zwei tatsächlich eingetreten. Drei weitere liegen noch immer im Bereich des Möglichen. So hat die US-Notenbank Federal Reserve ihre Zinsen tatsächlich gesenkt (schon zwei Mal, ein dritter Schritt ist eingepreist). Und die Europäische Zentralbank nimmt die quantitative Lockerung wieder auf (ab November mit einem Volumen von monatlich 20 Mrd. Euro).

Noch möglich ist, dass sich die USA und China auf eine Dollar-Abschwächung einigen, dass das US-Finanzministerium die Emission von 50-jährigen Anleihen erwägt (das könnte im kommenden Jahr umgesetzt werden, wenn Nachfrage besteht) und Großbritannien auf einen harten Brexit zuläuft und das Pfund auf Parität zum Dollar fällt.

Eher unwahrscheinlich ist hingegen, dass Hongkong die Koppelung an den Dollar aufgibt oder sich die Opec auflöst und Rohöl auf 25 Dollar je Barrel fällt.

Rezession in Deutschland

Mit ihren wilden Prognosen steht Standard Chartered nicht allein dar: Auch die Saxo Bank A/S veröffentlichte im Dezember „10 ungeheuerliche Vorhersagen“ für 2019. Eine davon war eine Rezession in Deutschland – und in der steckt Europas größte Volkswirtschaft wahrscheinlich bereits. Für die anderen Voraussagen gibt es noch keine Anzeichen, beispielsweise für die in Chaos mündende Sonneneruption oder eine globale Transportsteuer. (Bloomberg/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2019)

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