Kritik

Volkstheater: Brechts Götter sind faule Schwadroneure

Das Volk, der Chor, steht bei Brecht stellvertretend für den Zuschauer, der was lernen soll.
Das Volk, der Chor, steht bei Brecht stellvertretend für den Zuschauer, der was lernen soll.(c) Volkstheater/Lupi Spuma
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Claudia Sabitzer und Jan Thümer begeistern in „Der gute Mensch von Sezuan“. Robert Gerloffs comichafte Inszenierung zeigt wenig vom Witz dieser Komödie.

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen/den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Marcel Reich-Ranicki im „Literarischen Quartett“? Bertolt Brecht! Das Zitat ist aus dem Parabelstück „Der gute Mensch von Sezuan“, 1943 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Brecht floh vor den Nationalsozialisten, mit seiner Großfamilie. Um die Nazis geht es hier aber nicht, sondern um Opfer der Globalisierung, insofern ist das Stück aktuell.

Rent a Couch: Die Prostituierte Shen Te beherbergt Götter, die gute Menschen suchen, sie bekommt dafür reichlich Silberdollar und eröffnet einen Tabakladen. Ihr Reichtum lockt jedoch Schmarotzer an. Um diese zu vertreiben, verwandelt sich Shen Te zeitweise in ihren unbarmherzigen Vetter Shui Ta, aber der moralische Zwiespalt bleibt ihr.

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