WTA-Tour

Happy End für das Linzer Tennismärchen

Neues Gesicht des Frauentennis: Cori Gauff.
Neues Gesicht des Frauentennis: Cori Gauff.(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Matthias Hauer)
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Der kometenhafte Aufstieg von Cori Gauff erlebte in Linz einen neuen Höhepunkt: Die erst 15-jährige US-Amerikanerin gewann das erste Turnier ihrer Karriere. Der Shootingstar weiß prominente Unterstützer hinter sich.

Linz. Das  Upper Austria Ladies 2019 wird in die Geschichte eingehen als der erste Turniersieg von Tennis-Wunderkind Cori Gauff. Der 15-jährige Shootingstar der WTA-Tour, dem zurecht eine große Karriere prophezeit wird, kam als „Lucky Loser“ der Qualifikation in das Hauptfeld von Linz, räumte dort unter anderem die Weltranglistenachte Kiki Bertens aus dem Weg und rang im Endspiel auch noch die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko 6:3, 1:6, 6:2 nieder. „Es war eine aufregende Woche. Ich werde mich an diesen Moment den Rest meines Lebens erinnern“, meinte Gauff.

Die laufstarke Rechtshänderin ist Spross einer Sportlerfamilie. Der Vater war College-Basketballer, die Mutter Mehrkämpferin. Beide begleiteten sie in Linz. Als Gauff im Entscheidungssatz des Finales erstmals Nerven zeigte, coachte sie Vater Corey zum Sieg.

Teamkollege Federer

Mit elf Jahren wurde Gauff von niemand Geringerem als Patrick Mouratoglou, Coach von Serena Williams, unter die Fittiche genommen. Auf das Turnier in Linz hat sie sich in Mouratoglous Akademie an der Côte d'Azur vorbereitet. Zuhause ist die fünfköpfige Familie – Gauff hat zwei jüngere Brüder – in Florida.

Noch bevor Gauffs Stern heuer in Wimbledon mit einem Sieg über ihr Idol Venus Williams und ihrem Achtelfinal-Einzug aufging, hatte Tony Godsick das Talent auf seiner Rechnung. Der Manager und Wegbegleiter von Roger Federer hatte die US-Amerikanerin längst mit seiner Agentur „Team 8“ (Federer ist Mitgründer) unter Vertrag genommen.

Nun ist Gauff die jüngste WTA-Turniersiegerin seit Nicole Vaidisova vor 15 Jahren in Taschkent. Sie ist auch jünger als die US-Stars Serena und Venus Williams, die mit jeweils 17 Jahren ihre ersten WTA-Titel holten. In Linz besuchte Gauff auch zum ersten Mal eine „Players Party“, hier hat sie gleich mehrere Meilensteine gesetzt: Nach ihrem ersten Sieg über eine Top-Ten-Spielerin (Bertens) erreichte sie ihr erstes Halbfinale und nahm ihren ersten Siegerscheck entgegen (38.938,69 Euro). „Ich glaube, Linz ist mein spezieller Platz“, meinte der Teenager.

Nach dem Erfolgslauf in Oberösterreich steht Gauff erstmals auch in den Top 100 der Weltrangliste. 35 Plätze hat sie in Linz im WTA-Ranking gutgemacht, ab heute wird Gauff als Nummer 71 der Welt geführt werden. Aber auch das ist wohl nur eine Zwischenstation.  (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2019)

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