Fußball

Wirbel um Salut-Torjubel türkischer Teamspieler

APA/AFP/LUCAS BARIOULET
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Beim EM-Qualifikationsspiel Türkei gegen Albanien salutierten die Düsseldorf-Profis Ayhan und Karaman. Im Zusammenhang mit der türkischen Invasion in Nordsyrien sorgt die Geste für Kritik.

Mit einem Torjubel beim EM-Qualifikationsspiel zwischen der Türkei und Albanien sorgen türkische Fußball-Teamspieler für Aufregung: Direkt nach dem 1:0-Siegestreffer auf dem Platz und später auch in der Kabine hatten türkische Spieler, darunter auch die Kaan Ayhan und Kenan Karaman, mit der Hand an der Stirn salutiert. Der 24-Jährige und 25-Jährige spielen beim deutschen Bundesligist Fortuna Düsseldorf.

Der türkische Fußballverband teilte zu den Szenen nach dem Siegtreffer mit: "Die Fußballer haben dieses Tor mit dem Militärgruß den Soldaten geschenkt, die in der 'Operation Friedensquelle' dienen.“ Der türkische Militäreinsatz hatte am Mittwoch begonnen und richtet sich gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien. Der Einsatz wurde international scharf kritisiert. Ayhan und Karaman beteuerten, die Gesten seien lediglich "Solidaritätsbekundung für Soldaten und ihre Angehörigen" gewesen.

Nun schaltete sich aber auch der Klub der Spieler, Fortuna Düsseldorf, ein. Düsseldorf will die Geschehnisse vom Freitagabend mit seinen beiden Profis nach deren Rückkehr von der Länderspielreise noch einmal aufarbeiten. Der Club sei "davon überzeugt, dass ihnen nichts ferner lag, als ein politisches Statement abzugeben", wurde Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zitiert.

Auch DFB-Internationaler Can im Blickpunkt

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will zunächst den offiziellen Spielbericht von der Partie abwarten, bevor eine Entscheidung über mögliche Ermittlungen in der Sache fällt. Nach den Statuten des Dachverbands sind politische Äußerungen und Gesten auf dem Spielfeld in UEFA-Wettbewerben untersagt.

Auch der deutsche Fußball-Nationalspieler Emre Can ist in die Causa involviert. Er bestätigte der "Bild"-Zeitung, dass er ein Foto des türkischen Siegtorschützen Cenk Tosun vom Salut-Jubel zunächst bei Instagram "gelikt" habe. Dies sei aber geschehen, "ohne jegliche Intention und auf den Inhalt zu achten", sagte Can der Zeitung und fügte hinzu: "Ich bin ein absoluter Pazifist und gegen jede Art von Krieg."

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