„Netflix ist Türöffner für große Medienkonzerne“

(c) REUTERS (Wolfgang Rattay)
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Disney, Warner, Apple wollen bald Video-on-Demand-Portale starten.

Wien. Im TV-Markt sei Netflix ein Türöffner für große Medienkonzerne, sagte Laurine Garaude, Chefin der weltgrößten TV-Messe Mipcom, zu Beginn des Branchentreffs im französischen Cannes. Disney, Warner und Apple wollen noch in diesem Jahr ihre eigenen Video-on-Demand-Portale starten. Die beiden ersteren Unternehmen verfügen über ein riesiges Archiv mit unzähligen Blockbustern; Technologie-Gigant Apple kann über die Verbreitung seiner Endgeräte sofort Hunderte Millionen Konsumenten direkt erreichen.

Die Mipcom zeigt bis Donnerstag, was schon bald in Millionen Wohnzimmern über die Bildschirme flimmert. Mehr als 11.000 Verantwortliche von Sendern, Produktionsfirmen, Programmvertrieben, Internetplattformen und Medienkonzernen kommen zusammen.

„Innerhalb der nächsten zwölf Monate wird sich der gesamte Streaming-Markt stark verändern“, prophezeite der deutsche Produzent Oliver Berben. Die Zusammenarbeit mit den großen Playern sei besonders interessant, weil diese Plattformen direkt den ganzen Weltmarkt im Blick haben. Aktuell bereitet Berben die Serie „Resident Evil“ für Netflix vor.

Ebenso hat Michael Souvignier von der Produktionsfirma Zeitsprung die ARD-Serie „Oktoberfest“ mit Blick auf die globale Vermarktung konzipiert: „Das Oktoberfest ist ja mittlerweile eine Marke, jeder auf der Welt kennt es.“ Und Robert Greenblatt, als Boss von Warner Media einer der mächtigsten Medienmanager der Welt, formulierte es am Vorabend der Mipcom so: „Die Erschütterung der kompletten Medienwelt ist nicht Teil unserer Arbeit, sie ist unsere Arbeit.“ (APA/DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.10.2019)

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