Gergely Karácsony, ein Grüner, entriss der Regierungspartei Fidesz die ungarische Hauptstadt.
Budapest. Hochgewachsen, blaue Augen, intensiver Blick – Gergely Karácsony dominiert den Raum, sobald er ihn betritt. Der 44-Jährige war noch vor wenigen Jahren ein Unbekannter in der ungarischen Politik. Jetzt aber entriss er der ungarischen Regierungspartei Fidesz die Hauptstadt Budapest, mit 50,6 Prozent der Stimmen. Dabei führt er eine Splitterpartei, die bei Parlamentswahlen auf kaum ein Prozent der Stimmen kommt. Párbeszéd heißt sie, Dialog, und definiert sich als grün-links-liberal-feministisch. Im konservativen Ungarn von Ministerpräsident Viktor Orbán klingt das nach einem Rezept für politischen Selbstmord.