"Grausamer Scherz": Ermittlungen zu falschem Nobelpreis-Anruf

Benville in Madrid.
Benville in Madrid.(c) imago/ZUMA Press (Juan Carlos Rojas)
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Der renommierte irische Schriftsteller John Banville wurde, wie es üblich ist, per Telefon über den Preis benachrichtigt.

Wenige Tage nach der Doppel-Bekanntgabe der Literaturnobelpreisträger hat die Schwedische Akademie Untersuchungen zu einem möglichem Scherzanruf beim irischen Schriftsteller John Banville aufgenommen. Man überprüfe, ob der Anruf wirklich aus dem eigenen Haus gekommen sei oder von jemanden von außerhalb getätigt wurde, teilte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, mit.

"Das ist wirklich ein grausamer Scherz", schrieb er. Banville war am Donnerstag nach eigenen Angaben kurz vor der Bekanntgabe der Preise für die Jahre 2018 und 2019 von einem Mann angerufen worden, der sich als Malm ausgegeben haben soll. In dem Telefonat sei ihm erzählt worden, er habe den Literaturnobelpreis gewonnen, sagte Banville am Wochenende der Zeitung "Irish Times". Später habe der Mann noch einmal zurückgerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, wonach es in letzter Minute Meinungsverschiedenheiten in der Akademie gegeben habe, weshalb er den Preis doch nicht erhalte.

Banville, der u.a. mit dem Man Booker Preis, dem Irish Book Award, dem Franz-Kafka-Literaturpreis und 2013 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet wurde, vermutete, der Anruf sei von einer Person getätigt worden, die Groll auf die Akademie hege.

Die Vergabe-Institution des Nobelpreises hatte sich im vergangenen Jahr in einer schweren Krise befunden, die von einem Skandal herrührte. Deshalb war die Preisvergabe 2018 ausgefallen. Sie wurde letztlich am vergangenen Donnerstag gemeinsam mit der Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers nachgeholt, als Sieger gingen Olga Tokarczuk und Peter Handke hervor.

(APA/dpa)

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