Zwischenbilanz

In drei Monaten neun Milliarden Dollar verdient

REUTERS
  • Drucken

Die größte US-Bank JPMorgan Chase & Co und auch die Citigroup haben trotz der niedrigeren Leitzinsen in den USA ihren Gewinn im vergangenen Quartal gesteigert. Goldman Sachs hingegen bekommt Börsenturbulenzen zu spüren.

Im Zeitraum von Juli bis September kletterte der Überschuss um 8 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar (8,25 Milliarden Euro), wie die größte US-Bank JPMorgan Chase & Co am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Zuwächse erzielte JPMorgan im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie im Investmentbanking. Die Aktien legten im vorbörslichen Handel an der Wall Street gut ein Prozent zu.

Insgesamt stiegen die Erträge um 8 Prozent auf 30,1 Milliarden  Dollar. Der Zinsüberschuss lieferte davon etwa die Hälfte - er legte um zwei Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar zu. Belastet wurden die Zinseinnahmen allerdings von den niedrigeren US-Leitzinsen. Die Notenbank Fed hatte diese in den vergangenen Monaten in mehreren Schritten auf die Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent gesenkt und einige Währungshüter erwarten in diesem Jahr noch eine Absenkung.

Im Investmentbanking profitierte JPMorgan nach eigenen Angaben von Zuwächsen im Aktien- und Anleihenhandel. Letzerer ist auch für die Deutsche Bank von großer Bedeutung. JPMorgan-Chef Jamie Dimon sagte, die Aktivität der Kunden habe im dritten Quartal zugenommen, vor allem das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren sei gut gelaufen.

Deutliches Plus für Citigroup

Die Citigroup hat im dritten Quartal dank Zuwächsen im Investmentbanking und niedrigeren Steuern deutlich mehr verdient. Der Überschuss legte im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) zu, wie der Finanzkonzern am Dienstag in New York mitteilte.

Bei den Einnahmen - den sogenannten Erträgen - schaffte die Citigroup aber nur ein leichtes Plus von einem Prozent auf 18,6 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen insgesamt zwar übertroffen, Anleger reagierten zunächst dennoch verhalten und ließen die Aktie vorbörslich leicht sinken.

Die Großbank profitierte erheblich von einer Steuergutschrift, ohne diesen Sonderfaktor wäre der Gewinn wesentlich geringer gewesen. Ansonsten fielen die Zahlen gemischt aus: Im Investmentbanking stiegen die Erlöse um starke vier Prozent, während das Privatkundengeschäft weitgehend stagnierte.

Gewinneinbruch bei Goldman Sachs

Die Turbulenzen an den weltweiten Börsen haben im vergangenen Quartal Spuren bei Goldman Sachs hinterlassen. Der Gewinn der US-Investmentbank brach von Juli bis September um gut ein Viertel auf 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) ein. Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet, die Aktien gerieten deshalb im vorbörslichen Handel an der Wall Street unter Druck.

Die Unsicherheiten wegen des Handelsstreits zwischen Peking und Washington und politische Spannungen im Nahen Osten belasteten das Geschehen an den weltweiten Kapitalmärkten in den vergangenen Monaten. Mehrere Unternehmen begruben ihre Pläne für Börsengänge - den Investmentbanken gingen so wichtige Erträge durch die Lappen.

Die Erträge im klassischen Investmentbanking fielen bei Goldman Sachs im dritten Quartal im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Besonders starke Einbußen habe es im Beratungsgeschäft gegeben. Besser lief es dagegen ähnlich wie beim Rivalen JPMorgan im Anleihehandel - in der Sparte legten die Erträge zu. Insgesamt gingen die Erträge konzernweit um sechs Prozent auf 8,32 Milliarden Dollar zurück.

Goldman Sachs hat im Vergleich zu JPMorgan, die im dritten Quartal besser abschnitten als erwartet, kein Geschäft mit Privat-und Firmenkunden, das Einbußen im Investmentbanking ausgleichen kann. Die Zahlen der Banken wie Goldman Sachs und JP Morgan gelten als Gradmesser für die Deutsche Bank. Sie berichtet am 30. Oktober über den Verlauf des dritten Quartals.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.