Pizzicato

Ständiges Sudern

Und schon wieder: Miese Stimmung bei der Morgensitzung in der Löwelstraße.

Und schon wieder: Miese Stimmung bei der Morgensitzung in der Löwelstraße. Die Damen aus der SPÖ-Bundespartei sind ziemlich vergrätzt über die Wiener Genossen im Rathaus. „G'rade jetzt, da wir uns in Vorarlberg auf sensationelle 9,5 Prozent hinaufrappeln“, sudert die Frau Doktorin: „Das Krisenspital Nord kummt nicht und nicht aus den Schlagzeilen!“– „Kein Problem“, beruhigt der Wiener Bürgermeister. „Mir haben alles im Griff, vor allem die Opposition und de Gazetten.“ – „So? Und was ist da jetzt mit dem AKH? A neuer Skandal!“ – „Der Husslein“, wiegelt Herr Stadtrat Hacker ab, „der Husslein? A Schwarzer wie sei Frau, der geht sowieso bald in die Renten.“ – „Und das Volkstheater?“, keppelt Doris Bures dazwischen, „47,7 Prozent Auslastung!! So was hat's früher net gegeben!“ – „Vielleicht könnt' ich da behilflich . . .“ – Weiter kommt der Abgeordnete Drozda nicht. Der Job tät' ihn reizen, hat er doch schon an einigen Bühnen Unvergängliches geschaffen. Doch er wird von der Liesinger Jungschar Bures, Martina Faymann, Christian Deutsch schnöde aus dem Zimmer geschoben. Aus der Tiefgarage hört man nur noch das ärgerliche Schnauben eines Porsche 911. Nur gut, dass sich FPÖ und Wiener Grüne selbst zerlegen, so kann man (fast) beruhigt in die Gemeindewahl 2020 gehen. Besser als Vorarlberg wird's schon werden. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2019)

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